Kalte Schnauze – Hundeblog

Buchtipp: Die Sprache der Hunde richtig verstehen

Wenn wir Menschen die Sprache der Hunde lernen, können wir aus ihnen lesen, als wären sie ein offenes Buch. Hunde geben deutliche Signale und Zeichen. Verstehen wir diese richtig, fühlt sich unser Vierbeiner verstanden. Das macht ihn glücklich und uns zu einem kompetenten Rudelführer. Das zumindest betont Hundetrainerin Stephanie Lang von Langen in ihrem Buch „Ich weiß, was du mir sagen willst – Die Sprache der Hunde richtig verstehen“, das seit Oktober erhältlich ist. Als ich das Buch geschenkt bekommen habe, sagte mir die Autorin auf Anhieb nichts. Und ich behaupte mal, dass ich mich in der Hundetrainer-Szene ganz gut auskenne. Umso unvoreingenommener konnte ich mich auf den Inhalt des Buches einlassen. Denn ich kannte weder etwas über die Person Stephanie Lang von Langen noch über ihre Trainingsmethoden.

Auch für „alte Hasen“ gibt es Aha-Erlebnisse beim Lesen

Vieles von dem, was die Bayerische Hundetrainerin und Ausbilderin schreibt, war mir nicht neu: Nichtbeachtung führt zu Achtung, Mitleid schwächt oder welcher Dialekt ist rassetypisch und welcher Hund ist der passende für mich. Doch ich konnte mein Wissen auffrischen und meine eigenen Verhaltensweisen Cabo gegenüber noch einmal kritisch hinterfragen. Und so hatte ich einige Aha-Erlebnisse beim Lesen. Das Buch ist kurzweilig geschrieben und vollkommen frei von Fachchinesisch. Doch es tut mir leid euch sagen zu müssen, dass es mit Vermenschlichung unserer Hunde auch bei Stephanie Lang von Langen nicht geht.

Hündisch sprechen heißt in letzter Konsequenz auch, den Hund als solchen zu betrachten und ihm keine menschlichen Verhaltensweisen anzudichten. Dass das nicht gutgehen kann, sollte eigentlich jedem klar sein. Denn zu einer guten Beziehung gehört es, verstanden zu werden. Und das geht eben nur, wenn wir unsere Vierbeiner so nehmen wie sie sind – als Hunde. Wie das geht, zeigt Stephanie Lang von Langen anhand vieler Beispiele aus ihrem Alltag als Hundetrainerin. Ein paar sehr schöne Geschichten hat sie für ihr Buch ausgewählt.

Bauchgefühl und gesunder Menschenverstand statt Schema F

Was mir besonders gut gefällt, ist, dass Stephanie Lang von Langen nie den Zeigefinger erhebt und genau erklärt, warum es zu den Missverständnissen in der jeweiligen Mensch-Hund-Beziehung gekommen ist. Sympathisch ist auch, dass sie eigene Fehler bei ihren Hunden eingesteht. Der Leser erfährt nicht nur etwas über die Sprache der Hunde, sondern auch über die Person Stephanie Lang von Langen: Mit einem Gendefekt – dem Marfan-Synndrom – geboren, wächst sie mit zwei Hunden in Kenia auf und kehrt zusammen mit ihren Eltern zurück nach Deutschland als sie elf Jahre alt ist. Viele Jahre und einen schrecklichen Unfall später gründet sie unter anderem das Wunjo-Projekt und bildet Therapiehunde-Teams aus. Doch mehr will ich nicht verraten.

Stopp! Das muss ich doch noch loswerden: Das Buch ist nichts für jene, die nach dem Universalrezept zur Verbesserung ihrer Mensch-Hund-Beziehung suchen. Denn die werden enttäuscht. Das Buch spricht Hundebesitzer an, die noch mit einer großen Portion Bauchgefühl und Menschenverstand ausgestattet sind und zudem das eigene Verhalten dem Hund gegenüber kritisch reflektieren wollen. Und keine Angst: Nachdem ihr das Buch gelesen habt, dürft ihr noch immer nach eurem Hund aus der Haustür gehen und ihn auch weiterhin mit ins Bett oder aufs Sofa nehmen.

Buchtipp

Wer für einen Hundefreund noch ein schönes Weihnachtsgeschenk sucht, dem kann ich das Buch „Ich weiß, was du mir sagen willst – Die Sprache der Hunde richtig verstehen“ ans Herz legen.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Die mit mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.