Kalte Schnauze – Hundeblog

Wer an der Ostsee auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst Urlaub macht, der sollte unbedingt einen Abstecher zum Darßer Ort und dem mittlerweile 166 Jahre alten Leuchtturm einplanen. Er befindet sich mitten im Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“, etwa fünf Kilometer westlich vom Ostseebad Prerow auf dem Darß und ist nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Pferdekutsche zu erreichen. Der Darßer Ort zählt zu einer der schönsten Stellen der deutschen Küste und wartet mit einer atemberaubenden Landschaft auf. Feiner, kilometerlanger Sandstrand, klares Wasser und vom Menschen kaum veränderte Küstenbereiche sowie der wunderschöne Darßer Wald machen die Wanderung extrem abwechslungsreich und zu einem echten Naturerlebnis.

Von unserem Urlaubsort Dierhagen-Neuhaus sind wir nach Prerow zum Parkplatz „Bernsteinweg“ gefahren (gebührenpflichtig). Von hier aus, ist der Leuchtturmweg durch den Darßer Wald direkt zu Fuß zu erreichen. Etwas nervig waren die vielen Fahrradfahrer auf dem Waldweg, obwohl mehrere Schilder – meiner Meinung nach – darauf hinweisen, dass Radfahrer andere Wege benutzen sollen. Nun ja.

Nach fünf Kilometern kamen wir dann am Leuchtturm Darßer Ort an. Das Gute: Für Fahrradfahrer hieß das, den Drahtesel stehenlassen und zu Fuß weitergehen. Da wir an einem Sonntag da waren, war der Menschenandrang entsprechend groß. Alle wollten entweder zum Weststrand oder ins Naturmuseum „Natureum“. Das Museum haben wir uns gespart, wobei ein Besuch bestimmt lohnenswert ist. Denn hier erfährt man allerlei über Flora und Fauna des Nationalparks „Vorpommersche Boddenlandschaft“.

Kurz vor dem Natureum führt rechts ab, entgegen des Uhrzeigersinns, ein vier Kilometer langer Rundweg über Holzbohlen durch das Naturschutzgebiet. Aufgrund der seltenen Pflanzenarten und der dort zahlreich brütenden Seevögel gilt daher ein striktes Wegegebot. Da wir aber noch eine kleine Verschnaufpause am Strand einlegen wollten, beschlossen wir, den Rundweg im Uhrzeigersinn zu laufen. Also haben wir den Leuchttrum rechts von uns liegen lassen und sind ein ganzes Stück am Weststrand entlang gegangen, bis wir an eine Absperrung kamen, an der es rechts über die Dünen zum Rundweg über die Holzbohlen ging. Die Natur, die uns dort erwartete, war unwirklich und gleichzeitig atemberaubend – eine Mischung aus Küstenlandschaft, Tundra, Heidelandschaft und Wüste.

Keine Ahnung wie viele Fotos ich von diesem magischen Ort geschossen habe. Ich kann nur jedem empfehlen sich für diesen vier Kilometer langen, landschaftlich unglaublich abwechslungsreichen Rundweg über Sand, trockenes Gras, vorbei an diversen Seen, Wäldern und Feuchtgebieten sehr, sehr viel Zeit zu nehmen. Denn nicht nur die Flora ist absolut sehenswert, sondern auch die Fauna. Denn wer ganz genau aufpasst, trifft auf den ein oder anderen Bewohner des Nationalparks „Vorpommersche Boddenlandschaft“. Wir haben zum Beispiel auf unserem Streifzug  eine Hirschkuh mit Kalb, einen Neuntöter, eine Goldammer, einen einsamem Schwan mitten auf einem See, Wildschweine und Ringelnattern gesehen.

Insgesamt sind wir an diesem Tag rund 13 Kilometer gewandert. Wie lange wir dafür gebraucht haben, kann ich nicht mehr sagen. Denn im Urlaub spielt Zeit einfach keine Rolle – und schon gar nicht, an einem so besonderen Ort wie dem Darßer Ort, an dem es so viel zu sehen und zu entdecken gibt – und an dem Wald und Meer so wunderbar aufeinandertreffen.

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Update

Im September 2016 war ich nochmals am Darßer Ort. Diesmal habe ich die Wander-App „Komoot“ mitlaufen lassen. Wer meine Wanderung gerne mal nachlaufen möchte, dem hilft folgender Track.

8 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Der Naturpark war ein absolutes Highlight, man müsste die Möglichkeit haben ihn zu allen vier Jahreszeiten zu begehen. Ja, beim Betrachten der schönen Fotos bekommt man wieder Fernweh dorthin!!

  • Liebe Silvana!

    Sehr schön beschrieben. Wäre ich nicht schon dort gewesen, wäre dies ein Ziel für mich.

    So durfte ich mich wieder erinnern und irgendwann, fahren wir da einfach noch einmal hin.

    Ich danke dir, für diesen schönen Beitrag.

    Liebe Grüß
    Stawi

  • Hallo und danke für die schöne Beschreibung. Ich hatte ja (lt. Google Maps) eigentlich gehofft, mit dem Auto relativ nah heranfahren zu können, da ich nicht so gut zu Fuß bin. Fünf km sind für mich schon eine echte Herausforderung. Daher eine kurze Frage: Gibt es auf dem Fußweg dorthin die Möglichkeit, sich ab und zu einmal zu setzen, also z.B. Bänke? Wenn ich mir Zeit lasse, schaffe ich das schon :). Danke für eine Antwort. LG und weiter so :)

    • Hallo Herr Flick,

      ich möchte Ihnen nichts Falsches erzählen oder Ihnen falsche Hoffnungen machen. Ja, es gibt Bänke auf dem Weg zum Darßer Ort. Allerdings habe ich nicht mehr im Kopf, wie viele es sind und in welchen Abständen sie kommen. Aber warum nehmen Sie nicht das Angebot einer Kutschfahrt zum Darßer Ort in Anspruch? So müssten Sie gar nicht laufen, sondern gelangen ganz bequem und auf natürlichen Weg per Pferd zum Leuchtturm und wieder zurück zum Startziel.

      Viele Grüße
      Silvana Brangenberg

  • Sehr schöner Ort, wir waren letzten Sommer dort und ich kann es nur jedem mal empfehlen. Die Ruhe und Natur machen das zu einen ganz besonderen Platz. LG Lena

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