Kalte Schnauze – Hundeblog

Wenn im Herbst Blätter auf Hundeköpfe fallen

Es gibt Aufnahmen in der Hundefotografie, die sich nur schwer im Alleingang umsetzen lassen. Das mag der Grund dafür sein, warum ich bis dato noch keine Fotos von Cabo gemacht habe, wie ihm buntes Herbstlaub auf den Körper rieselt. Die Wahrscheinlichkeit, eine passende Stelle im Wald zu finden, wo auch noch die Sonne durchscheint und der Wind die Blätter automatisch von den Bäumen weht, ist sehr gering. Doch wie machen die Profi-Hundefotografen das, den Hund vor buntem Hintergrund in Szene zu setzen, ihm Laub auf den Kopf fallen zu lassen und gleichzeitig den Auslöser der Kamera zu betätigen? Klar, sie benutzen Photoshop. Doch ich wollte das ohne Fotobearbeitung hinkriegen. Darum sind eine Freundin und ich gemeinsam mit unseren Hunden losgezogen, um eine Lösung zu finden.

Im Wettlauf mit der Sonne

Im Hardter Wald haben wir uns ein schönes Plätzchen ausgesucht, das unseren Ansprüchen ansatzweise genügte. Es war nicht leicht, all unsere Wünsche zu erfüllen, da es am 1. November wegen des herrlich warmen und sonnigen Wetters nur so vor Menschen im Wald wimmelte. Hinzu kam, dass die Blätter durch die feuchten Herbstmorgende nicht richtig trocken waren. Schlechte Bedingungen also für eine langsame Flugphase gen Hundekörper. Nachdem wir die richtigen Einstellungen für unsere Kameras gefunden hatten – auch das war bei den dunkleren Gegebenheiten im Wald, ohne die Bilder zu verwackeln, nicht ganz einfach – mussten wir üben, die Blätter mit den richtigen Schwung und der nötigen Intensität ins Foto fallen zu lassen. Das klappte mal mehr mal weniger gut. Und dann mussten wir den Hunden noch verklickern, nicht nach dem fallenden Laub zu schnappen oder ihm entgegenzuspringen.

Bis alles zusammen klappte, verging viel Zeit und die Sonne machte sich so langsam auf den Weg, am Horizont zu verschwinden. Nachdem wir ein paar Blätterfotos im Kasten hatten, wollten wir die Abenddämmerung nutzen, um Fotos bei Gegenlicht und Blitzeinsatz zu schießen. Mit einer kleinen Softbox auf dem Blitz und Funkauslösern auf unserem Equipment kämpften wir um die verbliebene Zeit und die Gunst der untergehenden Sonne. Als uns dann auch noch die Gnitzen und Kribelmücken auffressen wollten, brachen wir unser Fotoshooting ab. Die Ausbeute nach mehr als zwei Stunden Rumprobieren war mager. Die Erfahrungen, die wir gesammelt haben umso wertvoller. Denn jetzt wissen wir, wie wir die Blätter am besten fallen lassen müssen und welche Kameraeinstellungen die optimalsten sind.

Tipps, wie ihr euch besser vorbereiten könnt

Ich bin ein furchtbar ehrgeiziger Mensch und zugleich mit wenig Geduld ausgestattet. Eine böse Kombination, wenn etwas Neues gleich auf Anhieb klappen soll. Wäre ich alleine unterwegs gewesen, um mein Vorhaben umzusetzen, wäre ich sehr wahrscheinlich ziemlich gefrustet und mit schlechter Laune nach Hause zurückgekehrt. Doch zusammen mit meiner Freundin habe ich mich erst gar nicht unter Druck gesetzt. Hinzu kam, dass unsere drei Hunde, jeder auf seine ganz persönliche Art, einen wirklich tollen Job gemacht haben. Deshalb meine Tipps an euch: Geht nicht zu verbissen an die Aufgabe heran. Plant lieber ein Probeshooting ein, bei dem ihr alles erstmal in Ruhe ausprobiert und euch herantastet. Vielleicht findet ihr dabei auch eine viel schönere Location für das Shooting als ursprünglich geplant war. Und achtet darauf, trockene Blätter zu werfen, die dann langsamer zu Boden gleiten. Übt auch das Blätterrieseln. Denn es macht einen Unterschied, ob ihr das Laub werft oder es nach und nach aus den Händen gleiten lasst. Morgensonne (8.30 bis 10.30 Uhr – Winterzeit) und Abendsonne (15.30 bis 17 Uhr – Winterzeit) eignen sich am besten für die Bilder. Denn erstens hat die Sonne dann den richtigen Einfallwinkel, um in die Augen eures Hundes zu scheinen, und zweitens ist das Licht viel weicher und passt farblich besser zum bunten Blätterwald. Testet auch vorher mit euren Hunden, wie sie auf herabfallendes Laub reagieren. Es kann ein paar witzige Fotos geben, wenn sie nach den Blättern schnappen. Doch je nach Licht und Kameraaustattung wird es schwierig, dabei unverwackelte Fotos zu schießen. Darum ist ein ruhig sitzender Hund für den Anfang und zum Üben besser.

Hier kommen unsere Ergebnisse.
Und danke an Birgit Kutscheidt, die mir ihre Bilder von Leika und Bella zur Verfügung gestellt hat.

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