Kalte Schnauze – Hundeblog

Das doppelte Glück: Hund und Schreiben

Eigentlich ist die Überschrift nicht ganz richtig. Denn wenn ich es genau nehme, handelt dieser Blogbeitrag vom vierfachen Glück. In meinen letzten Allgäu-Urlaub habe ich mich mit der sehr erfolgreichen Autorin und Ghostwriterin Shirley Michael Seul getroffen. Eine große Portion Glück hat uns ein gemeinsames Gassi mit unseren Hunden Cabo und Miss Lomax am schönen Niedersonthofener See beschert. Denn zufällig waren wir zur gleichen Zeit am fast gleichen Ort. In der Mitte haben wir uns dann getroffen. Und während die Hunde glücklich über die Wege und Wiesen flitzten, habe ich mit Shirley Michaela Seul über ihre Bücher gesprochen, das Leben als Schriftstellerin und welche Rolle ihre Hündin Miss Lomax darin spielt.

Du hast rund 70 Bücher in verschiedenen Genres und mit unterschiedlichen Verlagen veröffentlicht. Warum hast du jetzt dein Buch „Viel Wind um Frizz“, als eBook im Selbstverlag herausgebracht?

Weil ich es einfach mal ausprobieren wollte. Ich war neugierig, wie das ist, auch wollte ich wissen, wie viel Arbeit darin steckt, selbst verantwortlich zu sein für alles rund ums Buch. Bei meinen anderen Büchern schreibe ich ja „bloß“ den Text und gebe ihn dann dem Verlag. Diesmal habe ich alles allein gemacht, also fast allein. Ich hatte tolle Helfer.

[mks_pullquote align=“left“ width=“250″ size=“22″ bg_color=“#e85733″ txt_color=“#ffffff“]„Schreiben = Glück“ [/mks_pullquote]

 

 

Wie viel Shirley Michaela Seul steckt in Hauptakteurin Sina Valentin aus „Viel Wind um Frizz“? Denn sie ist auch wie du Ghostwriterin und hat einmal als Texterin ihr Geld verdient.

Der Geist genießt und schweigt. Und ansonsten ist Michaela Seul ein wenig neidisch auf Sina Valentin, denn diesen fetzigen Frizz, den würde sie auch mal gern kennenlernen!

Wie bist du Schriftstellerin geworden? 

Schon als kleines Kind konnte ich es kaum erwarten, bis ich endlich die Buchstaben lernte. Ich kritzelte auf Zeitungspapier mit Ober- und Unterlängen und spielte, ich könnte schreiben. Alles, was mit Papier, Stiften, Schreiben zu tun hatte, faszinierte mich. Später wünschte ich mir ein Pferd. Den Wunsch konnten mir meine Eltern nicht erfüllen. Also erfüllte ich ihn mir selbst, indem ich eine Geschichte erfand, in der ein Mädchen in der ungarischen Puszta sich einen schwarzen Leithengst vertraut macht, dort gab es damals noch Wildpferde. Das war mein erstes Buch. Meine erste erschaffene Welt. Es weidet in einer Schublade, manchmal galoppiert es zum Schlüsselloch und wiehert mir zu. Und ich bin dabei geblieben, denn: Schreiben = Glück!

Welche Tipps kannst du jungen Autoren geben?

Lass dir ein dickes Fell wachsen. Schüttle Kritik, die gemein ist, ab wie ein nasser Hund. Nimm dir die, die gut gemeint ist, zu Herzen und werde besser. Lies viel. Stell dir vor, wo auch immer du bist, wie du etwas beschreiben würdest. Iss Buchstabensuppe! Und glaub an dich. Auch wenn es Jahre dauern mag, bis du deine Ziele erreichst. Der Weg, das Schreiben, ist ja ein wunderschöner, der dich an Orte führt, wohin du ohne deine Fantasie nie gekommen wärst.

[mks_pullquote align=“right“ width=“250″ size=“22″ bg_color=“#e85733″ txt_color=“#ffffff“]„Glaub an dich. Auch wenn es Jahre dauern mag, bis du deine Ziele erreichst.“ [/mks_pullquote]

In deinem Blog „Flipper-Privat“ erzählt deine Hündin Miss Lomax von ihrem Hundeleben als Muse einer Schriftstellerin? Warum ist sie für dich eine Inspiration?

Ich schreibe bis zu sieben Bücher im Jahr, die meisten als Ghostwriterin. Wenn ich in einer Geschichte steckte, besteht die Gefahr, dass ich gar nicht mehr rausgehe. Dafür hat Miss Lomax kein Verständnis. Ich möchte, dass sie ein schönes Hundeleben hat. Wir sind täglich zwei bis drei Stunden auf Streifzügen durchs Fünfseenland in Bayern, wo ich wohne. Schritt für Schritt vergesse ich meine Arbeit. Schau auf die schnuppernde Hundeschnauze, spiele mit Miss Lomax, komme an im Hier und Jetzt. Und dann, auf einmal, wedelt sie mir eine Idee für das nächste Kapitel zu.

Sowohl in deinem Buch „Viel Wind um Frizz“ als auch in deinen Krimis „Alle Vögel fliegen hoch“, „Sonst kommt dich der Jäger holen“ und „Verbiss“ spielen Hunde eine wichtige Rolle. Warum baust du den besten Freund des Menschen immer wieder gerne in deine Geschichten ein?

Das hat mit den Hundekrimis begonnen, mit den drei Büchern um Flipper, das ist ein Hund, der beim Spazierengehen eine Leiche findet. Da habe ich gemerkt, dass mir das Spaß macht, und ich habe ja auch ein Thema für mich gesucht. Da ich in so vielen Genres unterwegs bin, war das mal nötig. Es gibt ja Leute, die schreiben nur Krimis oder nur Sachbücher oder nur Biographien … Ich schreibe alles. Gedichte allerdings nur, wenn ich verliebt bin. Mittlerweile habe ich auch mehrere Bücher als Ghostwriterin rund um den Hund geschrieben. Für einem Polizeihundeführer oder eine Hundetrainerin. Und weitere sind in Planung. Hund macht nämlich auch glücklich!

Du würdest also sagen, dass Hund und Schreiben das doppelte Glück ist?

Wedel, wedel!

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