Jeder kennt den Spruch: “Wie der Herr, so’s Gescherr.” Früher habe ich immer gedacht: „Was soll der Mist? Da hat sich ja jemand etwas ganz Schlaues einfallen lassen.“ Doch seitdem ich auf meinen Gassirunden mit den kalten Schnauzen bewusst auf entgegenkommende Mensch-Hund-Konstellationen achte, habe ich schnell feststellen müssen, dass an dem Spruch etwas Wahres dran ist. Menschen sind wie ihre Hunde. Oder sollte ich doch besser sagen: Hunde sind wie ihre Menschen?! Weniger was ihr Äußeres betrifft, sondern viel mehr was ihr Verhalten anbelangt. Auf meinen Hundespaziergängen konnte ich sehr unterschiedliche Typen von Hundehaltern ausmachen, von denen ich euch drei genauer vorstellen möchte:
Der ausgeglichene Hundehalter
Sie kommen leider immer seltener vor und scheinen, zumindest in meinem Einzugsgebiet, vom Aussterben bedroht zu sein. Richtig. Ich rede von dem ausgeglichenen Hundehalter. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er mit sich und seinem Hund sowie der Natur im Einklang ist. Ihn bringt nichts aus der Fassung, er ist abgeklärt und immer freundlich wie rücksichtsvoll. Triffst du auf deinen Spaziergängen auf diesen Hundehalter-Typ, kannst du dich glücklich schätzen. Denn mit ihm wirst du nie Ärger bekommen, egal ob du selbst Hundebesitzer bist, Fußgänger, Fahrradfahrer, Jogger oder Skater.
Der dominant-aggressive Hundehalter
Anders verhält es sich mit dem dominant-aggressiven Hundehalter. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er überall sein Bein hebt und wie wild sein Revier markiert und es ohne Wenn und Aber für sich beansprucht. Triffst du mit deinem Hund auf diesen Typ, dann ist Ärger vorprogrammiert. Denn dadurch, dass ihm vermeintlich alles gehört, benimmt er sich auch dementsprechend. Sein Hund darf grundsätzlich alles und wird auch nie an die Leine genommen. Scheinangriffe und Pöbeleien – sowohl von Hund als auch Halter – gehören zur Tagesordnung. Dass beide eigentlich maulkorbpflichtig sind und dringend einen Wesenstest unterzogen werden sollten, wird von diesem Typus geflissentlich übersehen. Schade für dich und deinen Hund, denn du gehst grundsätzlich als Verlierer aus dieser Begegnung hervor, und fühlst dich danach richtig schlecht.
Der angst-aggressive Hundehalter
Zu guter Letzt gibt es noch den angst-aggressiven Hundehalter. Der ist zwar nicht ganz so schlimm wie der dominant-aggressive, aber dennoch lästig. Denn dieser Typus Hundemensch keift dich vor Angst schon aus 100 Metern Entfernung an, und schmeißt dir Wörter an den Kopf, die verboten gehören – obwohl du gar nichts getan hast. Im schlimmsten Fall droht dir dieser Hundehalter-Typ sogar, dich und deinen Hund zu erschießen. Ich schwöre: Das ist mir in meinem Gassi-Einzugsgebiet schon passiert.
Klar, ich habe hier drei Extreme vorgestellt. Viele Hundehalter sind eher Mischlinge und keinem bestimmten Typus zuzuordnen. Falls ihr euch jetzt fragt, zu welchem Hundehalter-Typ ich mich zähle, dem möchte ich sagen: Ich attackiere niemanden, weder körperlich noch verbal, noch markiere ich auf Spaziergängen außerordentlich mein Revier oder pinkel‘ anderen ans Bein. ;-)