Kalte Schnauze – Hundeblog

Juhuuu! Die Freude ist groß, wenn die erste Kooperationsanfrage in dein Postfach flattert. Bedeutet das doch, dass dein Blog im Netz gefunden wird und für ein Unternehmen von Interesse ist. Wenn das Produkt zu dir und deinem Blog passt und der Kooperationspartner auch noch sympathisch ist, könnte daraus eine Win-Win-Situation für beide Seiten entstehen. Könnte!

Solche Kooperationen können aber auch in die Hose gehen. Da werden im Nachhinein Bedingungen gestellt, von denen vorher keine Rede war. Du schreibst deine ehrliche Meinung über ein Produkt und der Firma gefällt das nicht. Du traust dich nicht nach einem Honorar zu fragen, weil du denkst, dein Blog hat dafür nicht die nötige Reichweite. Die Firma verlangt einen „dofollow“ Link von dir und du bist unsicher, was zu tun ist. Was du in dieser Situation tun kannst?

Tausche dich mit erfahrenen Bloggern aus

Ich freue mich sehr, dass Martina Züngel-Hein mit mir über ihre Arbeit gesprochen hat. Sie ist sowohl erfahrene Bloggerin als auch PR-Frau. Seit 2012 bloggt Martina regelmäßig auf HundeReisenMehr.com über Wanderungen, Urlaubsziele sowie hundefreundliche Hotels. Sie ist aber auch seit 25 Jahren in der PR-Branche tätig, weiß über das Thema Blogger-Relations Bescheid und das Thema Kooperationen kennt sie von beiden Seiten – aus der Sicht des Bloggers und des Unternehmens. Acht Fragen habe ich Martina gestellt. Herzlichen Dank für deine ausführlichen Antworten!

Bloggerin und PR-Frau Martina Züngel-Hein spricht über ihre Erfahrungen zum Thema Kooperationen. Foto: M. Züngel-Hein

Martina, du bist Bloggerin und gleichzeitig PR-Profi. Du kennst beide Seiten aus dem Effeff. Was müssen Blogger beachten, wenn Sie eine Kooperation mit Firmen eingehen wollen?

In den vergangenen Jahren haben sich (seriöse) Blogger zu wichtigen Partnern von PR-Agenturen und Unternehmen entwickelt. Wurden sie früher noch etwas stiefmütterlich und manchmal auch von oben herab behandelt, haben sich die meisten inzwischen einen festen Platz in der Medienwelt geschaffen und werden nun als „Influencer“ wertgeschätzt.

Da immer mehr Unternehmen Blogger als lohnende und sinnvolle (weil auf seine Leserschaft Einfluss nehmende) Kooperationspartner sehen, müssen Blogger aufpassen, dass sie nicht im Dschungel der Schleichwerbung und daraus resultierenden rechtlichen Konsequenzen verlaufen. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan, da sich rechtliche Gegebenheiten gefühlt täglich ändern und man nicht immer alles sofort mitbekommt.

Fakt ist: Wer für einen Blogbeitrag Geld bekommt, wer ein Produkt zum Test kostenlos erhält, wer Preise für ein Gewinnspiel erhält, der muss den entsprechenden Beitrag auf seinem Blog zwingend kennzeichnen. Und zwar so eindeutig, dass die Leser dies sofort erkennen können.

Auch wer Einladungen zu Pressereisen oder individuellen Recherchereisen annimmt, muss das offenlegen. Ich persönlich schreibe bei solchen Beiträgen in der Regel gleich im ersten Absatz, dass ich eingeladen wurde. Am Ende des Beitrags mache ich dann immer noch eine weitere Offenlegung, wie beispielsweise „ich wurde für 2 Übernachtungen inklusive Frühstück von XY eingeladen. Vielen Dank dafür. Alle anderen anfallenden Kosten habe ich selbst getragen.“

Dass die Verlinkungen in Beiträgen, die als Werbung gekennzeichnet sind oder bei denen es sich um Produkttests oder Reisen auf Einladung handelt, auf „nofollow“ gesetzt werden, ist selbstverständlich und sollte sowohl von PR-Agenturen als auch von Unternehmen nicht in Frage gestellt werden.

Wenn Unternehmen bzw. PR-Agenturen und Blogger respektvoll, offen und ehrlich miteinander umgehen, dann sind solche Kooperationen für beide Seiten ein Erfolg (und das bedeutet auch, dass sich Blogger im Rahmen einer Kooperation durchaus kritisch mit dem Produkt eines Unternehmens auseinander setzen dürfen).

Firmen oder auch RP-Agenturen sprechen gerne davon, dass Blogger durch eine Kooperation nur Vorteile haben. Bei einem Gastartikel etwa wird exklusiver und hochwertiger Content angeboten, der für deinen Blog geschrieben wird. Du brauchst ihn nur mit deinen Lesern teilen und entsprechend verlinken. Wie reagierst du auf solche Angebote?

[mks_pullquote align=“left“ width=“300″ size=“20″ bg_color=“#dd9933″ txt_color=“#ffffff“]Ein Advertorial ist eine Werbeanzeige in redaktioneller Aufmachung. Es muss als „Anzeige“ oder „Werbung“ gekennzeichnet werden. [/mks_pullquote]Hmm, ja. Das ist so eine Sache. Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, war ich ganz froh, als ich von potenziellen Kooperationspartnern „entdeckt“ wurde. In der Zeit habe ich auch ein paar Mal, Gastartikel von Destinationen oder Online-Reiseplattformen auf meinem Blog veröffentlicht. Die Texte waren aus meiner Sicht immer einwandfrei geschrieben. Ich mache das mittlerweile nicht mehr oder nur sehr selten, wenn alle Konditionen stimmen. Der „Casus knaxus“ ist hier oft, dass für Gastartikel kein Honorar gezahlt wird. Weil es alles angeblich so exklusiv und hochwertig ist. Nur wenn ein Unternehmen ein Advertorial oder eine Anzeige in einer Zeitschrift schaltet, dann kostet das auch Geld. Egal, wie hochwertig und exklusiv die Inhalte dieser Anzeige sind … 

Bei welcher Art von Anfragen verdrehst du automatisch die Augen und drückst auf den Löschen-Knopf?

Ich drücke fast nie sofort auf den Löschen-Knopf. Da ich respektvoll und wertschätzend behandelt werden will, bemühe ich mich, auch möglicherweise idiotische Anfragen höflich (mal mehr, mal weniger) zu beantworten. Ausnahmen bilden da natürlich E-Mails, die als Massen-Mail deutlich erkennbar sind und darüber hinaus auch noch in einem schlechten Deutsch verfasst sind. Die wandern auch bei mir mehr oder weniger sofort in den Papierkorb.

Die Augen verdrehe ich natürlich schon sehr oft. Besonders dann, wenn es um kostenlose Verlinkungen geht, die mir angeblich unheimlich viel Traffic bringen werden …

Was war die bisher kurioseste Anfrage, die du von einem Unternehmen oder von einer PR-Agentur erhalten hast? 

Ich habe mal das Angebot erhalten, ein Online-Spielcasino zu verlinken. Die hatten sich sogar meinen Blog angeschaut und mir erklärt, dass es wahnsinnig viele Hundebesitzer gibt, die abends, nachts und im Urlaub in Online-Spielcasinos zocken würden. Deshalb wäre es für meinen Blog total wichtig, diese Online-Plattform zu verlinken …

Auf welche Diskussionen mit dem möglichen Kooperationspartner sollte man sich als Blogger nicht einlassen bzw. welche Punkte sollten sofort vom Blogger klargestellt werden?

Das kann ich natürlich so nicht sagen. Jeder Blogger muss für sich entscheiden, inwieweit er das Ziel hat, mit dem Blog Geld zu verdienen und wie weit er in diesem gesteckten Rahmen Kooperationen eingeht.

Ich persönlich habe mich schon sehr früh entschieden, dass ich auf meinem Blog keine Banner- und sonstige Anzeigenwerbung haben möchte. Auch sind die bei vielen Bloggern beliebten Affiliate-Programme nicht meine Welt.

Worauf ich mich als Blogger allerdings niemals einlasse, ist eine Diskussion über „dofollow“ oder „nofollow“. Im Rahmen einer wie auch immer gearteten Kooperation setze ich gewünschte Verlinkungen generell auf „nofollow“.

Wie stehst du zum Thema Honorare? Als Bloggerin legst du wahrscheinlich Wert darauf für einen Produkt- oder Hoteltest angemessen vergütet zu werden, oder? Wie sieht das die PR-Frau in dir, die auch Blogger-Relations für Unternehmen übernimmt? Ab wann würdest du eine Kooperation mit einem Blogger ablehnen?

Ja, natürlich. Im Idealfall ist es toll, wenn ich als Blogger im Rahmen einer Kooperation ordentlich honoriert werde. Generell gehe ich aber sowieso nur eine Kooperation ein, wenn ich das Produkt, das Unternehmen, das Hotel oder eine Destination gut finde und ich das unter Umständen so oder so irgendwann einmal gekauft oder ausprobiert hätte. Und gerade bei Reisen oder Hoteltests sind Honorare eher die Ausnahme.

Als PR-Frau habe ich teilweise auch mit Bloggern aus dem Lifestyle- und Müttermarkt zu tun. Hier werden für Produkttests teilweise sehr hohe Honorare gefordert und gezahlt (davon können Dogblogger und die meisten Reiseblogger nur träumen). Enttäuschend ist es dann für mich, wenn ein Produkttest veröffentlicht wird, der so gut wie keine persönliche Erfahrung beschreibt und sozusagen nur die Produktbeschreibung abgepinselt wurde. Das ist dann sicherlich ein Blogger, der nicht nochmals in die engere Auswahl kommt.

Dem Reiseblogger an sich wird oftmals nachgesagt, er sei nur auf kostenlose Übernachtungen und Reisen aus. Das stimmt so natürlich nicht immer, aber schon des Öfteren … mir rollen sich immer die Fußnägel auf, wenn ich E-Mails erhalte à la „ich habe einen Blog und wollte mal ganz lieb nachfragen, ob ich mit meinem Mann und zwei Kindern nicht ein kostenloses Zimmer für eine Woche bekommen kann“ … gerne gespickt mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Reiseblogger, die mir nicht ordentlich (und in halbwegs korrekter deutscher Sprache) ihren Blog und die Gründe, warum sie gerne eine Kooperation mit Hotel XY eingehen wollen, darlegen können, bekommen oft einen negativen Bescheid.

Martina und Dayo machen Pause bei ihrer Wanderung auf dem Vogelsberg. Foto: M. Züngel-Hein

Firmen und PR-Agenturen sprechen immer von großen Reichweiten bei Blogs. Aber es gibt noch andere Parameter, die ins Gewicht fallen. Hast du Tipps, wie Blogger argumentieren können, die für ihre Leistungen angemessen bezahlt werden wollen, aber eben nicht über eine bestimmte Reichweite verfügen. Ich denke da vor allem an Nischenblogs wie Hunde-Blogs.

Ja, das ist richtig. Die meisten PR-Agenturen und Unternehmen legen ihr Hauptaugenmerk auf große Reichweiten. Wenn da mal ein Backpacker schnell zum Luxusreisenden wird, ist das dann egal. Hauptsache die Zahlen stimmen. Authentisch hin oder her. Aber genau für diese Authentizität werden Blogger doch eigentlich geliebt. Da ist es schade, dass Blogger, die vielleicht viel besser zu einem bestimmten Kooperationspartner passen, oftmals links liegen gelassen werden, weil die Reichweite „nicht stimmt“.

[mks_pullquote align=“left“ width=“300″ size=“20″ bg_color=“#dd9933″ txt_color=“#ffffff“]Mit Streuverlust ist gemeint, dass die Werbung nicht ausschließlich die Zielgruppe erreicht. [/mks_pullquote]

Ich gehe diese Sache argumentativ meistens sehr frontal an: Wenn ich mein Media Kit versende, schreibe ich dazu, dass ich weiß, dass meine Reichweiten nicht an die der „großen“ Reiseblogger heran reichen. Dank meines speziellen Nischenthemas habe ich in meiner Zielgruppe jedoch so gut wie keinen Streuverlust. Wer meinen Blog liest, der ist definitiv an der Thematik „Reisen mit Hunden“ interessiert. Ein Interessent für Kreuzfahrten wird aller Wahrscheinlichkeit meinen Blog nicht lesen wollen.

Abgesehen davon bemühe ich mich, meine Beiträge in möglichst korrekter Grammatik und Rechtschreibung zu verfassen. Auch bei meiner Kommunikation auf den diversen sozialen Plattformen versuche ich, die deutsche Sprache korrekt anzuwenden … ;-) …

Aber natürlich tut es auch nach all den Jahren noch ein wenig weh, wenn man erst eingeladen wird und ein paar Wochen später eine Absage erhält, weil man auf einmal festgestellt hat, dass der Blog nicht zum Kunden passt …

Was würdest du dir als Bloggerin von Firmen bzw. PR-Agenturen bei Kooperationen wünschen?

Ich wünsche mir von PR-Agenturen und Unternehmen oder sonstigen Kooperationspartnern vor allem Respekt. Egal, ob es zu einer Kooperation kommt oder nicht. Denn jeder einzelne Beitrag auf meinem Blog hat sehr viel Zeit und Arbeit in Anspruch genommen bis er online gehen konnte. Ich mache das mit sehr viel Leidenschaft und Begeisterung und in rund 90 Prozent, ohne ein Honorar dafür zu erhalten.

Wenn ich von potenziellen Kooperationspartnern angesprochen werde, meine Konditionen zu nennen, nehme ich mir auch dafür Zeit, ordentlich zu antworten. Wenn ich daraufhin dann nichts mehr vom Absender höre. Nicht einmal ein „nein danke, wir haben kein Interesse“, dann finde ich das extrem respektlos. Genauso respektlos ist es von großen internationalen Unternehmen, sich auf Anfragen (die zudem noch an den zuständigen Mitarbeiter für Blogger Relations gehen), tot zu stellen und sich einfach gar nicht zu melden. Auch wenn ich nur einen kleinen Nischen-Blog betreibe, der zahlenmäßig unter „ferner liefen“ läuft, sollte es zum Geschäftsgebaren eines jeden professionellen Unternehmens gehören, Anfragen auch zu beantworten. Professionell und respektvoll eben …

 

Martina mit Ridgebacks Dayo (links) und Suri. Foto: M. Züngel-Hein

Steckbrief
  • Jahrgang: 1962

  • Blogger seit: 2012

  • Wie lange machst du schon PR?  25 Jahre

  • Deine Hunde sind: meine allerbesten Freunde – Dayo und Suri, zwei Rhodesian Ridgebacks

  • Wanderrevier: Westerwald und Taunus

  • Lieblingswanderroute: im Moment der Westerwald-Steig

  • Lieblingsurlaubsziel: Texel

     

 

13 KommentareHinterlasse einen Kommentar

    • Ich habe zu danken, Martina, dass du mir Rede und Antwort gestanden hast. Es ist ein Thema, das viele bewegt und beschäftigt. Du hast super Einblicke gegeben, die bestimmt für viele hilfreich sind.

      Herzlichen Grüße
      Silvana

  • Liebe Silvana

    mit dem Thema „Was bin ich mir wert“ setze ich mich momentan sehr stark auseinander. Es ist ziemlich schwer zu akzeptieren, dass die Bindung zu den followern unter der Reichweite angesiedelt ist.

    Möchte ich mehr Reichweite, muss ich die zahlen, egal ob Facebook, Twitter oder Instagram, alle regeln sie die Reichweite der Beiträge. Auf diese Weise kaufe ich Reichweite, die aber nichts mit dem Blogthema zu tun haben, da stimme ich Martina zu.

    Ich stehe kurz vor der Rente, dann sinkt mein Monatseinkommen, wenn ich dann irgendwo anreisen soll, muss das künftig bezahlt werden. Zu verschenken haben wir alle nichts.

    Es gibt Kooperationen, die Honorare zahlen, ich erlebe es gerade. Das macht mich mutig auch künftig eine besser überlegte Auswahl zu treffen.

    Prima, dass Du das Thema hier aufgegriffen hast.

    Liebe Grüße

    Elke

    • Liebe Elke,

      ich behaupte mal, dass es für niemanden leicht ist, seinen Wert zu bestimmen. Manche besitzen aber das nötige Selbstbewusstsein, um sich entsprechend zu verkaufen oder sich nichts gefallen zu lassen. Ich bekomme mittlerweile auch viele Kooperationsanfragen. Trotzdem sind auf meinem Blog erst eine Handvoll Kooperationen zu finden. Ich bin unfassbar kritisch. Entweder sagt mir ein Produkt sofort zu oder eben nicht. Manche Anfragen sind so lieblos gestellt, da habe ich schon gar keine Lust drauf. Zudem habe ich meine Prinzipien. Ich veröffentliche nichts, was ich nicht selbst gesehen oder ausprobiert habe. Und einfach Werbung für ein Produkt zu machen, liegt mir nicht. Da sehe ich keinen Sinn drin bzw. keinen Mehrwert für meine Leser und mich.

      Und du schreibst ja selbst, dass es Kooperationspartner gibt, die Honorare zahlen. Und die wertschätzen auch, was du tust, weil sie dich als Partner sehen und nicht als billige Werbeplattform.

      Liebe Grüße
      Silvana

    • Liebe Elke,

      ich bin auch immer ganz glücklich, wenn ich eine Kooperationsanfrage bekomme, die Honorare zahlen. Das Bewusstsein dafür ist sicherlich in den letzten Jahren gewachsen, aber es gibt immer noch genügend Unternehmen, die der Meinung sind, dass Otto Normal-Blogger bitteschön sehr dankbar sein sollte, überhaupt gefragt zu werden. Das ist dann immer ein bisschen unschön.

      Viele Grüße
      Martina

  • Vielen Dank für dieses tolle, informative und hilfreiche Interview!
    Vorher mit dem Kooperationspartner alles genau absprechen, ist ziemlich wichtig! Ich ärgere mich gerade selber darüber etwas, obwohl ich ausdrücklich nach den an mir gestellten Erwartungen gefragt hatte.
    Recherchereisen sind an sich eine tolle Erfahrung und würde sie in Zukunft auch nicht vollkommen ausschließen. Aber sicher bin ich mir nicht, ob sie wirklich zu mir passen. Ich setze mich immer schnell unter Druck, habe Sorge, nicht gut genug zu schreiben oder Fotos zu machen. Wenn ich dann nach all meinen Bemühungen nur das Feedback der Agentur bekomme, nicht ausreichend oder an den falschen Stellen verlinkt zu haben, nervt das.

    Liebe Grüße
    Carolin

    • Oh Carolin,
      eine Agentur schaut sich vorher Deinen Blog an und entscheidet sich dann für Dich. Umgekehrt hast Du die Chance nicht, Dich umfassend über die Ansprüche der Agentur zu informieren und über den erwarteten Schreibstil, Verlinkung etc.

      Meine erste Bloggerreise habe ich mit NULL Ahnung absolviert und jedes Mal ist etwas anderes Neues dabei und doch hat es sich gelohnt aus meinem Mauseloch heraus zu kriechen und damit zu beginnen.

      Die Kunst ist wirklich abzuwägen was passt und was nicht ;-)

      Liebe Grüße
      Elke

    • Eine Recherchereise, Bloggerreise oder Pressereise habe ich noch nie für meinen Blog gemacht. Als Journalistin würde ich mich wohl immer auf die Pressefreiheit beziehen, was inhaltliche Sachen betrifft. Dass vorgegeben wird, wann, wo und wie oft verlinkt wird, finde ich schon frech. Vor allem, wenn es vorher nicht klar definiert wurde. Grundsätzlich würde ich mir immer vorbehalten, so auf meinem Blog zu verfahren, wie ich es für richtig halte.

      Ich würde an deiner Stelle Recherchereisen nicht ganz abschreiben. Es kommen auch noch andere Kooperationspartner auf dich zu, die dich wertschätzen. Du musst dich weder verstecken, was deinen Fotos betrifft, noch was deine Texte angeht. Die sind sehr gut. Sonst wärst du auch nicht angeschrieben worden. Die Unternehmen wollen erstmal etwas von dir und du nicht von ihnen.

      Ich finde wir sollten als Blogger untereinander viel offener mit dem Thema umgehen.Trotzdem haben viele Angst zu fragen, weil es peinlich sein könnte oder doof rüber kommt. Mit dem Interview wollte ich Hemmungen nehmen und schon erste Antworten geben. Dass Martina mir die Fragen beantwortet hat, finde ich einfach klasse. Denn sie kennt beide Seiten und kann unvoreingenommen darüber sprechen.

      Viele Grüße
      Silvana

    • Liebe Elke,

      ich bin auch immer ganz glücklich, wenn ich eine Kooperationsanfrage bekomme, die Honorare zahlen. Das Bewusstsein dafür ist sicherlich in den letzten Jahren gewachsen, aber es gibt immer noch genügend Unternehmen, die der Meinung sind, dass Otto Normal-Blogger bitteschön sehr dankbar sein sollte, überhaupt gefragt zu werden. Das ist dann immer ein bisschen unschön.

      Viele Grüße
      Martina

    • Liebe Carolin,

      es ist so wie Elke sagt: In der Regel weiß die Agentur vorher, wen sie einlädt. Ich persönlich habe es allerdings bisher noch nicht erlebt, dass mir vorgeschrieben wurde, wieviel und möglicherweise auch noch was ich zu schreiben hätte. Das wäre dann ja „corporate blogging“ für das Unternehmen direkt. Wenn ich angesprochen werde, sage im Voraus, was man von mir erwarten kann. Und das hat bisher immer ganz gut funktioniert.

      Viele Grüße
      Martina

  • Hallo Silvana, Martina und Elke!
    Danke für Eure Antworten! Vorgaben zum Inhalt habe ich auch nicht bekommen. Würde ich mich auch nie drauf einlassen. Es ging „nur“ um die Links. Und dabei es ärgert mich, dass es anscheinend manchen Agenturen weniger um ne nette Berichterstattung und schöne Fotos geht, sondern nur um bessere Platzierungen bei Google durch die Links. Ist zumindest mein Gefühl dabei.
    Ja, Silvana. Ehrlichkeit finde ich dabei auch sehr wichtig. Das bringt sicher allen mehr als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht. Nur befürchte ich, dass es in manchen Bereichen viel Neid und Konkurrenz gibt, zum Glück ist das bei uns nicht der Fall ☺.
    Liebe Grüße
    Carolin

    • Ihr Lieben,

      dass es auch anders geht, hat man ja gerade bei A-ROSA Flusskreuzfahrten gesehen. Die haben einen Flussblogger gesucht, der 10 Wochen lang auf allen Schiffen unterwegs ist und für A-ROSA – also Corporate Content – darüber berichtet. Das wird auch ordentlich bezahlt.

      Ja, dass mit dem Neid ist so eine Sache … ;-) … den muss man sich hart erarbeiten …

      Viele Grüße
      Martina

  • Liebe Silvana und liebe Martina,
    danke für das tolle und informative Interview. Grundsätzlich reise und schreibe ich gerne unabhängig, beschäftige mich aber auch immer wieder mit dem Thema Kooperationen. Leider habe ich aber nicht die Zeit, mich mit wirklich professionell damit auseinander zu setzten (Stichwort Mediakit etc.). Bin aber auch der Meinung, dass man selbst genau wissen sollte, was man mit den Kooperationen erreichen will. Ansonsten kann es denke ich schon zu Enttäuschungen auf beiden Seiten kommen. Auf der anderen Seite sollte man sich wahrscheinlich auch nicht zu viele Gedanken darüber machen…
    Bei Recherchereisen würde ich das mit der Pressefreiheit genauso sehen wie Silvana. Wenn die Einladung oder Bloggerreise tatsächlich Marketingzwecken dient, sollte das auch entsprechend vergütet werden. Ich denke, da verkaufen sich manche Blogger unter Wert.
    Auf jeden Fall spannendes Thema! Liebe Grüße von Andrea

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