Ich schreibe keine Testberichte über Hundefutter. Es passt weder zu meinen Blogschwerpunkten noch ist Cabo bei seiner Napfbefüllung sonderlich wählerisch. Alles, was im Napf landet, wird bedingungslos verschlungen. Nur bei Wild und Ente mäkelt er etwas. Und nach einer Woche Trockenfutter streikt er auch schon mal, weil er die Rohfütterung gewohnt ist. Aber eigentlich gibt es nichts, was der Spanier nicht inhaliert. Was soll das also für ein Test werden?!
Warum schreibe ich jetzt doch einen Testbericht über ein Hundefutter?
Diese Frage ist berechtigt. Als mir im September das Angebot gemacht wurde, Cabo ein Testpaket Frostfrutter der Firma K&K Petfood/Frostfutter Perleberg zukommen zu lassen, lehnte ich – wie bei allen Futtertest-Anfragen – freundlich ab. Zumal ich das Frostfutter für den Spanier bei Lobo pro oder dem Futterhof, Anbietern in meiner Nähe, beziehe. Da ich mit beiden zufrieden bin und es Cabo damit auch sehr gut geht, muss ich nicht etwas anderes testen, weil es mir kostenlos angeboten wird.
Die Reaktion auf meine Absage war freundlich und verständnisvoll. Gleichzeitig machte man mir ein anderes Angebot. Im Sortiment der K&K Petfood GmbH gibt es Produkte, die speziell für die Fütterung im Urlaub entwickelt wurden: BAF to Go. Also BARF-Mischungen, die während des Fertigungsprozesses schonend gegart und anschließend in Wurstverpackungen gefüllt werden. Somit auch Produkte, die ich über meine oben genannten Anbieter in der Form nicht beziehen kann.
K&K Petfood wirbt damit, dass erst durch das spezielle Garverfahren die frisch aus dem Schlachtbetrieb Perleberg bezogenen Rohstoffe wie Pansen, Huhn, Rind etc. besonders lange haltbar gemacht werden. Dabei wird auf Haltbarkeitsmacher wie Salze komplett verzichtet. Sprich, die BAF-to-Go-Produkte sind wie das Frostfleisch von Perleberg 100 Prozent naturbelassen und geruchsneutral verpackt. Meine Neugierde war geweckt.
Wie die Frostprodukte von K&K Petfood wird auch BAF to Go im gefrorenen Zustand verschickt. Während die BARF-Produkte nach dem Auftauen nur wenige Tage im Kühlschrank haltbar sind, können die BAF-to-Go-Produkte bei einer Lagerung zwischen 3 und 5 °C bis zu vier Wochen nach dem Auftauen noch bedenkenlos verfüttert werden. Das war für mich das ausschlaggebende Argument, diesem Hundefuttertest zuzustimmen.
Auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau
Ich bin seit mehr als einem Jahr auf der Suche nach einem für mich geeigneten Hundefutter für den Urlaub. Für mich? Ganz genau. Richtig gelesen. Wie bereits erwähnt, ist Cabo bei Futter nicht sehr wählerisch. Ich schon. Gerade beim Campingurlaub mit dem Zelt brauche ich etwas, das wenig Platz wegnimmt. Sowohl bei Transport und Lagerung als auch bei der Entsorgung. Trockenfutter ist zwar praktisch, macht mir aber – selbst im Urlaub – keinen Spaß zu verfüttern. Zumindest nicht zwei Wochen am Stück. Ja, ich weiß: Luxusproblem. Dosen wiederum sind schwer, nehmen viel Platz im Auto und Zelt weg und hinterlassen ordentlich Müll. Nassfutter im Kunstdarm, wie ich es von Fleischeslust oder Escapure kenne, ist zwar platzsparend, verursacht aber beim Öffnen ziemlich viel Schweinerei, weil sich der Druck im Inneren irgendwo entladen muss. Beim Camping mit Zelt und ohne fließendes Wasser in der Nähe zu haben, nicht so mein Ding. Alles schon ausprobiert. Cabos Output war auch mehr als sonst, was nicht dramatisch ist, mich aber dennoch stört, wenn man was anderes gewohnt ist. Ja, auch hier: Luxusprobleme.
Darum war ich äußerst gespannt, was die BAF to Go Würste von K&K Petfood können. Wenn sie tatsächlich, gekühlt gelagert, bis zu vier Wochen verfüttert werden dürfen, dann wären sie eine echte Alternative für mich beim (Camping)-Urlaub. Klar, sie nehmen auch erheblich Platz in der Kühlbox weg. Wenn dafür der Rest passt, mache ich diesen Kompromiss gerne.
Das Fünf-Kilogramm Testpaket BAF to Go
Für den Test bekam Cabo ein Paket zur Verfügung gestellt, das fünf Kilogramm BAF to Go beinhaltete. Er konnte sich in unserem zweiwöchigen Allgäu-Urlaub einmal quer durchs Produktportfolio schlemmen. Was hervorzuheben ist: Mir wurde das Testpaket nach Absprache direkt zum Urlaubsort geschickt. Echt super.
Im Paket enthalten waren folgende, jeweils gewolfte und gegarte, Produkte:
- 500 g Rinder-Muskelfleisch für 2,99 Euro
- 500 g Lamm-Menü (40% Lammhalsfleisch, 40% Lamm-Pansen, 20% Kartoffeln) für 2,39 Euro
- 500 g Huhn (Geflügelfleisch und Knorpel) für 1,79 Euro
- 500 g Pferde-Menü (80% Pferdemuskelfleisch, 20% Kartoffeln) für 3,49 Euro
- 500 g Maulfleisch (Muskelfleisch und Maulschleimhaut) für 2,29 Euro
- 500 g Huhn mit Reis (80% Huhn, 20% Reis) für 2,19 Euro
- 500 g Power-Mix (Rinderhalsfleisch, Pansen und Kartoffeln) für 1,99 Euro
- 500 g Huhn-/Rind-Mix (50% Huhn, 50% Rind inkl. Knochen und Knorpel fein püriert) für 2,19 Euro
- 500 g Power-Menü (50% Pansen, 50% Rinderhalsfleisch) für 1,99 Euro
- 500 g Grüner Pansen für 1,49 Euro
Macht einen Gesamtwarenwert von 22,80 Euro. Obendrauf kommen 4,50 Euro für den Versand innerhalb von Deutschland plus 4 Euro Verpackungskosten. Für 5 Kilogramm Fleisch ein großer Batzen, der zusätzlich zu Buche schlägt.
Wie das Ganze verpackt war, kann ich nicht sagen. Die Vermieterin der Ferienwohnung hatte das Paket bei Eintreffen schon vorsorglich ausgepackt und den Inhalt im Kühlschrank verstaut. Laut Hersteller werden Styroporboxen mit Umkarton und Trockeneis verwendet, sodass die Kühlkette während der Versandzeit von 2 bis 3 Tagen gewährleistet ist.
Nach etwa zwei bis drei Tagen waren die BAF to Go Würste im Kühlschrank nicht mehr gefroren. Glücklicherweise hatte meine Vermieterin die Portionen in eine große Plastiktüte gelegt. Irgendeine Sorte hatte beim Auftauen etwas Flüssigkeit verloren. Nicht viel, aber trotzdem blöd, wenn es in der Schublade ausgelaufen wäre.
Futterakzeptanz und Verträglichkeit
Wie nicht anders zu erwarten war, hat sich der Spanier auf den Inhalt der jeweiligen Würste gestützt. Darum gibt es auch keine Fotos davon, wie Cabo frisst. Zwischen Napf hinstellen und Kamera in die Hand nehmen, war schon alles verputzt. Er hat jede der zehn Sorten mit großem Appetit verschlungen. Weil es sich bei dem BAF to Go Sortiment nicht um Alleinfuttermittel handelt, habe ich jeder Portion, etwas Obst und Gemüse beigefügt sowie Öl und einen Kräutermix. Also alles, was ich auch beim Camping dabei habe.
Vertragen hat Cabo das BAF to Go sehr gut. Es gab kein Gepupse, keinen Durchfall, nichts. Sein Output blieb unverändert. Als ob ich ihn weiterhin gebarft hätte. Für mich ein Pluspunkt.
Geruch und Konsistenz
Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass keine der Sorten unangenehm oder aufdringlich gerochen hat. Im Gegenteil. Der Geruch war angenehm – sogar der grüne Pansen konnte in dieser Hinsicht punkten. In den BAF to Go Würsten waren richtig dicke Fleischstücke enthalten, sodass der Spanier auch was zu kauen hatte. Die Kartoffeln und den Reis konnte ich gut erkennen. Es war also nichts totgekocht, sondern wirklich gegart.
Die Konsistenz des gegarten und gewolften Fleisches hat mir ebenfalls zugesagt: nicht zu weich und nicht zu hart. Auch das Öffnen der Würste war kein Problem. Nichts spritze mir beim Einschneiden des Darms ins Gesicht oder hinterließ in der Küche der Ferienwohnung Schweinerei. Bis auf eine Sorte: das Pferde-Menü. Warum auch immer, war diese Sorte so ganz anders als die anderen. Relativ weich und flüssig. Beim Öffnen spritze es und der Inhalt lief mir über die Hände und hinterließ eine ziemliche Sauerei auf der Spülablage. Ob das Zufall war, kann ich nicht beurteilen. Wäre mir das im oder vor dem Zelt passiert, hätte ich mich aufgeregt. :-D
Würde ich BAF to Go für den Campingurlaub kaufen?
Ich kann mir vorstellen, dass BAF to Go auch beim Camping zum Einsatz kommt, wenn wir zwei Wochen unterwegs sind. Eine Sammelbestellung mit meinen Freunden, die ihre Hunde auch barfen, wäre aufgrund der hohen Versand- und Verpackungskosten von 8,50 Euro sinnvoll.
Ob das BAF to Go in meiner einfachen Kühlbox im Zelt auch so lange hält, ist fraglich. Denn die kühlt nicht auf 3 bis 5 °C dauerhaft runter. Im Kühlschrank der Ferienwohnung ging das Produktversprechen jedenfalls auf. Wir waren zwei Wochen vor Ort.
Für wen wäre BAF to Go etwas?
Für Hunde, die Probleme im Urlaub mit der Futterumstellung haben oder es gewohnt sind, gebarft zu werden, aber es vor Ort keine Kühltruhe gibt, für die ist BAF to Go eine gute Alternative. Für mich bzw. Cabo waren die 500-Gramm-Würste ideal. Diese Portionen kaufe ich auch Zuhause so. Wer lieber 1-Kilogramm-Pakete/-Würste hat, wird enttäuscht sein. BAF to Go gibt es derzeit nur in der 500-Gramm-Verpackung.
Über K&K Petfood/Frostfutter Perleberg
Die Waren von K&K Petfood werden im hauseigenen Schlachtbetrieb im brandenburgischen Perleberg produziert, verpackt und verschickt. Die Schlachttiere stammen laut Hersteller aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Niedersachen. Die Kühe und Rinder sind zum größten Teil QS-zertifiziert (stufenübergreifende Qualitätssicherung). Auch bei den anderen Fleischsegmenten garantiert Frostfutter Perleberg eine gesicherte Herkunft und höchste Qualitätsstandards. Bei der schonenden und vitaminerhaltenden Herstellung wird komplett auf schädliche Zusatzstoffe verzichtet.
Mein erster und letzter Futtertest?
Definitiv ja. BAF to Go wird das erste und letzte Hundefutter sein, dass ich Cabo für einen Blogbeitrag testen lasse. Das Produkt war wirklich interessant, weil es für mich ein bis dato neues Konzept beinhaltet, das ich so auf dem Markt noch nicht entdeckt habe. Für mich war das der Grund, eine Ausnahme auf meinem Blog gemacht zu haben. Also liebe Firmen: Seht es mir nach, wenn ich weitere Anfragen für Futtertests wie gewohnt absage.
*Das Testpaket wurde mir kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt meine eigene.
Hallo Silvana!
Das hört sich gut an und sieht auch gut aus (falls man bei Pansen von gut aussehen sprechen kann ?), bis auf Pferd. Das ist wohl etwas aus der Reihe getanzt. Das wäre sicher was für meine Mädels, wobei Bella ja auch fast alles frisst. Ist jedenfalls vorgemerkt für den nächsten gemeinsamen Urlaub! Und danke, dass du deinen Primzipien untreu geworden bist und doch getestet hast! ?
Liebe Grüße auch an Cabo!
Das wäre cool, wenn wir es mal zusammen für den Camping-Urlaub bestellen. Eine Woche wird das bestimmt auch in der Kühlbox halten. Ich kann mir vorstellen, dass es Leika auch schmeckt, weil es wirklich wie BARF ist nur gegart.
Hallo Silvana
Das war wirklich einmal ein interessanter Futtertest, obwohl ich solche Testberichte eigentlich gar nicht lese. :-D Ich bin allerdings in Verbindung mit „Barf to Go“ und „Campen“ auf den Testbericht doch neugierig geworden. :-D
Liebe Grüße aus Portugal, Davy und Klaus
Ich bin auch kein Fan von Testberichten, was Hundeprodukte angeht. Das liegt daran, weil mich viele Produkte nicht interessieren, Cabo sie sofort kaputt macht und ich nicht so viel Gedöns ansammeln möchte. Das BAF to Go war für mich wirklich mal interessant vor allem im Hinblick aufs Camping. Nun campe ich im Winter nicht mit Zelt, darum habe ich es im Urlaub in der Ferienwohnung ausprobiert – also Cabo. ?
Liebe Silvana,
Ich kann da Klaus nur zustimmen. Mir gefällt dein Statement zu Futtertests. Ich habe nie so richtig verstanden, welche Aussagekraft solche Einzeltests haben sollen, ebensowenig wie man das seinem Hund zumuten kann. Kurzum: Sehr informativer Artikel und absolut nachvollziehbar, dass du eine Ausnahme gemacht hast.
Viele liebe Grüße von Andrea
Danke dir für deinen lieben Kommentar, Andrea. Ich habe mich echt schwer getan, dem Futtertest zuzustimmen. Letzten Endes hat mich das Produkt tatsächlich neugierig gemacht. Der Kontakt mit der Agentur war professionell und sehr lösungsorientiert. Das habe ich bisher bei Anfragen nur sehr selten erlebt, was wiederum für das Produkt gesprochen hat.
Cool, im wahrsten Sinne des Wortes ;-).
Die BAF to go – Artikel hatte ich garnicht entdeckt als ich dort kürzlich was bezogen hatte.
Gut, dass Du das Produkt nochmal vorgestellt hast.
Sieht auf jeden Fall interessant aus. Als ich noch komplett gebarft habe, war ich im Urlaub nämlich immer total aufgeschmissen im Hochsommer beim Campen. Da ist das die SUPERalternative schlechthin.
LG Danni
Das ist ein ganz toller Testbericht! es hat Spaß gemacht ihn zu lesen und deine Fotos sind super. Ich überlege nämlich auch gerade wie wir die Fütterung im Urlaub handhaben. Aber wir sind nur eine knappe Woche unterwegs und da brauche ich nicht viel zu Essen für die kleine Bailey mit ihren 5.8kg. Da wären die Versand und Verpackungskosten im Verhältnis einfach zu teuer.
LG
Jasmin
Hallo liebe Silvana,
einen super süßen Mischling hast du da!
Vorab möchte ich mich für die vielen Tipps rund ums Frischfleisch und den ausführlichen Futtertest-Bericht bedanken!
Sehr interessant zu lesen und zu lernen!
Bei unserer morgendlichen Fütterung steht frischer Rindermix auf dem Ernährungsplan –
Unsere Hündin ist sehr wählerisch und bedient sich bevorzugt an sehr teurem Markenfutter. Aufgrund ihrer starken Allergie-Anfälligkeit sind wir schließlich aufs „barfen“ umgestiegen. Seit der Futteränderung hat sich ihr Fressverhalten deutlich gewandelt. Sie wirkt sehr viel ausgeglichener und aufgeweckter :-)
Auch die Zusammensetzung des neuen Futters gefällt mir sehr gut! Die hohen Nährstoffwerte sind einfach super!
Liebe Grüße wünscht,
Thorsten
Genau das habe ich gesucht, danke
Vielen Dank fürs testen! Mein Viszla und ich sind auch viel unterwegs in Europa und bisher habe ich immer Dosen mitgeschleppt, allerdings auch, weil es unser bewährtes Futter nur in Dosen gibt. Ich füttere seit nun 2 Jahren getreidefei (sehr zu empfehlen, da super bekömmlich: https://www.bestesfutter-deutschland.de/hundefutter/grain-free-adult-nassfutter-getreidefrei), allerdings ist mir das selber kochen, bzw. die Organisation von Frischfleisch schlichtweg zu mühsam. Aber die Idee mit den Softpacks finde ich sehr praktisch, ist also sicherlich einen Versuch Wert.
LG,