Habt ihr euch eigentlich schon mal gefragt, wie Hunde in Metropolen wie München, Hamburg oder Berlin leben? Stimmt es, dass sie ihr Futter auf goldenen Tellern serviert bekommen, in den neusten Designerklamotten herumlaufen, mit Strasssteinen verzierte Halsbänder tragen und einen eigenen Fitnesscoach oder Friseur haben? Gastautor Fabian Neuen, der das Online-Hundemagazin „Issn’ Rüde!“ betreibt, lebt mit seinen beiden Hunden Sammy und Stella in München und erzählt uns, wie es dem besten Freund des Menschen tatsächlich in der bayerischen Landeshauptstadt ergeht.
Hunde in München
München hat viele Namen wie „Millionendorf“ oder „Weltstadt mit Herz“. Damit ist schon viel gesagt. Denn mal ist man global und weltoffen, dann wiederum besinnt man sich auf seine Traditionen. Laptop versus Lederhose oder auch Schickeria und Dialekt. Besonders beliebt – wenn wir von Mischlingen absehen – sind Golden Retriever und Labradore, Cavalier King Charles oder Cocker Spaniel sowie Schäferhunde und Dackel. Die Vierbeiner können auf eine hervorragende Hundeinfrastruktur zurückgreifen. Besonders beachtenswert: Die Stadt München erhebt keine erhöhte Steuer auf Mehrfachhundehaltung. So erstaunlich das klingt, es hat Seltenheitswert in Deutschland. Man muss neidlos feststellen: Der (Ober-)Bayer mag seinen „Zamperl“, wie er seinen Hund liebevoll nennt.
Hundeleben: Auslauf im Englischen Garten, an der Isar, Leinenpflicht & Co.
Die Leinenpflichtverordnung wurde kürzlich für München angepasst. Kurz gesagt müssen Hunde ab einer Schulterhöhe von 50 cm an die Leine genommen werden. Nichtsdestotrotz sind die Freiheiten immer noch wahnsinnig hoch. Und das ist gut so!
Es gibt kaum eine Bäckerei – wenn denn Hunde reindürfen – in der nicht ein Leckerli für Batzi abfällt. Man kann nicht zwei Häuserblöcke entlang spazieren ohne dass unserer Stella oder unserem Sammy hinterher geschmachtet wird. Und ja: Der Englische Garten mitsamt des Eisbachs, aber auch der Flaucher sind wundervolle Orte, um mit dem Hund Gassi zu gehen. Und das gilt sommers wie winters.
Der typische Hundehalter
Wenn wir bei unseren täglichen Spaziergängen nach links und rechts schauen, dann muss man sagen, Hundehalter entstammen allen Schichten – auch wenn die Frage berechtigt ist, ob wirklich alle Gesellschaftsschichten in München vertreten sind. Klar, sind tagsüber mehr Frauchen als Herrchen zu sehen, aber das gleicht sich an den Wochenenden wieder aus. Und eine gewisse geistige Verbindung herrscht zwischen den meisten. Wirkliche Hundegegner zeichnen sich nur bei den Fahrradfahrern ab, aber das mag eine subjektive Beobachtung sein.
Hundestyle in München
Ob man es gut findet oder nicht: Es gibt schon viele Spezialgeschäfte in München. Einen Laden nur für Möpse oder den Schwabinger Raubtiersalon, um nur zwei besondere Läden zu nennen. Was heißt das für den Dogstyle? Strasssteinchen kommen zwar nicht übermäßig vor, jedoch sind Hundemäntel und Regenbekleidung aller Couleur häufig anzutreffen. Genauso wie die obligatorischen „Lederhosen“ und Spruchhalsbänder. „Isch cool, Mann“ würden die Älteren unter uns denken, die noch eine gewisse Milka-Werbung vor Augen haben.
Ist München die beste Stadt für Hunde?
Laut einer Studie zur hundefreundlichsten Stadt in Deutschland belegt München den dritten Rang. Aber wenn man von nackten Zahlen und Statistiken absieht muss ich als Wahlmünchner sagen, es ist toll und unbedingt empfehlenswert – und das kann man wirklich nicht über alle Großstädte sagen!