Yes, es geht wieder los. Hiermit erkläre ich die Wandersaison 2013 offiziell für eröffnet. Und weil das so ist, habe ich vergangenes Wochenende – als die Sonne meinte, den ganzen Tag scheinen zu müssen – meine Entourage zusammengetrommelt und zur Hundewanderung aufgerufen. Cabo dürfte seine vierbeinigen Freunde auch einladen, und somit war alles perfekt. Zwar war die Gang nicht ganz vollständig, da einer mit den Haien kämpfen musste, die andere ein Date im Sandkasten hatte und der kleine Terrier seinen Trümmerbruch im Zeh noch auskurieren sollte. Nun ja. Dafür kam ein Wanderbursche mit, der uns nur sehr selten mit seiner Anwesenheit beglückt.
Als Wanderroute wählte ich – wie sollte es anders sein – einen Premium-Wanderweg aus. Startpunkt unserer Wanderung war Rothenbach in Wassenberg, an der deutsch-holländischen Grenze. Ähnlich dem Outlet-Center in Roermond, pilgern die Deutschen dort in Scharen hin, um – tja, um was eigentlich? Bierdosen ohne Pfand zu kaufen, Kippen, Tulpen und was der Deutsche sonst noch schmerzlich in seinem Land vermisst. Für uns war nur wichtig, dass wir am Ende der Wanderung unseren Kalorienverlust mit ’ner großen Portion Pommes Spezial wieder wettmachen konnten.
Mit dem Uhrzeigersinn machten wir uns mit 6 Hunden und 6 Zweibeinern auf in Richtung Effelder Waldsee. Dort angekommen entdeckte Cabo als Erster zwei große Ridgebacks, mit denen er das Seeufer unsicher machte. Ich glaube er wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass er noch 4 Stunden Marsch und rund 11 Kilometer vor sich hatte. Aber mein Krummfuß ist da recht schmerzfrei, und so ging es nach der kurzen Flitz-Einlage auch schon rüber zu unseren holländischen Nachbarn. Irgendwie stecken die ihre Gebiete immer mit Zäunen und kleinen Eisentörchen ab. Ich finds niedlich und schöne Fotos werden das auch. So passierten wir Törchen um Törchen, kleine Bachläufe, streiften die Gemeinde Vlodrop und kamen schließlich an der ziemlich schnell fließenden Rur an. Neugierige Hunde sollten an dieser Stelle des Wanderweges besser an die Leine genommen werden. Das Ufer ist dort sehr steil, und Hund kann da schon mal flott über die Klippe plumpsen. Wer also nicht unfreiwillig seinem Hund ins kühle Nass hinterher springen will, der macht ihn besser fest.
Auf dem Weg zum Schloss Daelenbroeck kamen wir dann am Rothenbach – oder wie der Holländer sagt: „Rode Beek“ vorbei. Na, macht’s klick woher der Premium-Wanderweg seinen Namen hat? Durch seinen hohen Eisengehalt ist der Bach tatsächlich ziemlich rot gefärbt, macht sich aber farblich sehr gut in dem tollen Gelände. Vom Schloss ging es weiter in das sumpfige Naturschutzgebiet „De Turfkoelen“.
In früheren Zeiten hat sich durch den Torfstich hier ein faszinierendes Heidemoor entwickelt. Dann überquerten wir schließlich die N570 und machten unsere erste große Pause an einer verlassenen Imbissbude. Zum Glück hatten wir zur Stärkung jede Menge gesundes Zeugs wie Plätzchen, Haselnusswaffeln und kleine Marmeladentörtchen dabei. Mit dicken Bäuchen und einer Blase am kleinen Zeh ging es dann weiter.
Als wir an Wallhecken und Wiesen vorbei kamen, hieß es dann für uns: „Ab in den Wald!“ Natürlich nicht ohne wieder ein Törchen zu öffnen, um es dann wieder zu schließen. Wir kratzten die südwestliche Grenze des holländischen Nationalparks „De Meinweg“ an und kamen dann nach circa viereinhalb Stunden und rund 1000 geschossener Fotos wieder am Parkplatz in Rothenbach aus. Die Deutschen waren noch immer da und kauften ihre Bierdosen ohne Pfand, Kippen, Tulpen und was sie sonst noch schmerzlich in ihrem Land vermissen ein. Wir vermissten nur Pommes Spezial und gaben uns unserem Heißhunger ungeniert hin.
Fazit
Der Premium-Wanderweg „Rode Beek“ ist mein ganz persönlicher Lieblingswanderweg. Ich bin ihn jetzt zum dritten Mal gelaufen und kann nur sagen, dass er sowohl im Sommer als auch im Winter seine Reize hat. Als Fotos habe ich bewusst Sommer- wie Wintermotive gewählt, damit ihr wisst, wovon ich spreche.
[…] alleine, es waren viele schöne Touren dabei. Zu meinen Favoriten zählen die Premium-Wanderwege „Rode Beek“ und „Meinvennen“ sowie meine Urlaubs-Trips nach Fallerschein in Österreich, in die Südheide […]