Männer halte ich im Allgemeinen für kompetent im Umgang mit Hunden. Zumindest wirken die meisten bei Spaziergängen mit dem Vierbeiner ruhig und gelassen auf mich und haben weniger Probleme bei Hundebegegnungen. Doch gestern traf ich ein recht seltenes Exemplar des vermeintlich stärkeren Geschlechts.
Zwei Hunde á 12 Kilogramm an der Leine von Dr. Panikpille
Dieser Mann tauchte plötzlich knapp 10 Meter vor mir aus dem Wald auf. Mit dabei hatte er zwei Hunde. Als er mich und Cabo entdeckte, wurde er nervös. Er zubbelte an den Leinen, redete hektisch auf seine Hunde ein und hatte große Mühe, seine Flexileinen zu sortieren. Einer seiner Hunde drehte sich zu allem Überfluss auch noch permanent zu uns um, was den Mann vollkommen aus dem Konzept brachte. Nun sollte ich nicht unerwähnt lassen, dass der Mann schon Anfang 60 war. Seine beiden Hunde brachten grob geschätzt bestimmt so an die zwölf Kilogramm auf die Waage. Bei dem Gewicht an der Leine, kann ein Mann schon mal die Fassung verlieren.
Können Sie nicht mal stehenbleiben, damit ich hier weiterkomme!?
Nun hatte ich aber die große Hoffnung, dass das Gespann sich schnell aus dem Staub machen würde und links abbiegt. Stattdessen blieb der Mann stehen und brüllte in meine Richtung: “Können Sie denn nicht mal stehenbleiben, damit ich hier weiterkomme!?” Leicht verdutzt blieb ich tatsächlich stehen und nahm meine Zwangspause zum Anlass, Dr. Panikpille weiter dabei zu beobachten, wie er versuchte, seine Hunde zu sortieren.
Da ich aber noch einen Termin hatte und auch gucken musste, dass ich mit Cabo weiterkomme, setzte ich mich wieder in Bewegung. Ein Fehler! Denn der sichtlich überforderte Mann, wusste sich in seiner “Not” nicht anders zu helfen und machte seine kleinen Hunde von der Leine. Den einen hob er sogar kurz an und katapultierte ihn unsanft ein paar Meter nach vorne, um ihn dann doch wieder lauthals schreiend anzuleinen. Der zweite Hund war froh, dem Gefuchtel entkommen zu sein und setzte im Alleingang dem Spaziergang fort.
Mir taten die Hunde leid
Mir war das Ganze dann irgendwann zu doof, zumal mir die beiden Hunde auch leid taten. Also drehte ich mich um und schlug einen anderen Weg ein. Zum Glück kreuzten sich unsere Wege dann nicht ein zweites Mal, sodass Cabo zur seiner Runde kam und ich pünktlich zu meinem Termin.