Kalte Schnauze – Hundeblog

In den vergangenen Jahren habe ich euch immer frohe Weihnachten gewünscht. Darauf will ich auch in diesem Jahr nicht verzichten. Allerdings mache ich es diesmal etwas anders. Weihnachten ist für mich ein ganz besonderes Fest. Ich verbinde damit schöne Erinnerungen, und so manche Tradition hat sich bei uns im Hause Brangenberg in der Weihnachtszeit etabliert. Daher habe ich fünf weihnachtliche Fakten über uns für euch zusammengestellt. Welche das sind, verrate ich euch jetzt:

1. An Cabos erstes Weihnachten kann ich mich nicht erinnern

Ja, diese Erkenntnis hat mich genauso schockiert, wie euch wahrscheinlich jetzt beim Lesen. Was ist das für ein Rabenfrauchen, das sich nicht an das erste Weihnachtsfest mit dem Hund erinnern kann!? Es ist tatsächlich so. Alles, was ich noch weiß, ist, dass wir es damals Zuhause am Niederrhein gefeiert haben. Klassisch mit der Familie, leckerem Essen und einen geschmückten Weihnachtsbaum.

Wie Cabo auf all das reagiert hat, kann ich euch beim besten Willen nicht mehr erzählen. Er hat weder den Tannenbaum angepinkelt noch ihn in irgendeiner Weise kaputt gemacht. Den Festtagsbraten und die ganzen Leckereien und Kerzen auf den Tischen hat er nicht angerührt. Hätte er das getan, könnte ich mich definitiv an unser erstes gemeinsames Fest mit ihm erinnern. Oder war es etwa so schrecklich, dass ich es aus meinem Gedächtnis gestrichen habe!? ;-)

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2. Seit sechs Jahren fotografiere ich mit einer Spiegelreflexkamera

Vor sechs Jahren haben meine Eltern, Cabo und ich das erste Mal nach vielen Jahren das Weihnachtsfest wieder im Allgäu verbracht. Waren wir in meiner Kindheit regelmäßig spätestens ab dem ersten Weihnachtstag dort, haben wir nach dem Tod meiner Großeltern das Weihnachtsfest Zuhause am Niederrhein verbracht. Irgendwann wollten wir wieder Schnee am Heiligabend haben und sind kurzerhand wieder ins Allgäu gefahren. Es war das erste Weihnachtsfest in einem Apartment ohne Tannenbaum. Lediglich eine rote Kerze mit einer rot-weiß-karierten Schleife und etwas Tannengrün sorgte für besinnliche Stimmung. Wie jedes Jahr versprachen wir Brangenbergs uns, uns nichts zu schenken. Der Urlaub kostet schließlich Geld und der Vater hatte sich kurz zuvor eine Spiegelreflexkamera zugelegt, um sein altes Hobby, die Fotografie, wieder aufleben zu lassen.

So saßen wir mit einem Glas Sekt vor unserer im Tannengrün stehenden Kerze, prosteten uns zu und wünschten uns ein schönes Fest, draußen vor dem Fenster erstrahlte das Schloss Neuschwanstein in weiter Ferne vor winterlicher Kulisse in vollem Glanz. Da holte mein Vater seine neue Errungenschaft, eine Canon EOS 550D inklusive Kit-Objektiv, aus seinem Zimmer und stellte sie mir vor die Nase. Erst dachte ich, ich sollte die Szenerie fürs Familienalbum auf die Speicherkarte bannen, was ich auch mit großer Hingabe tat. Die Ergebnisse waren ernüchternd und es fuchste mich unheimlich, dass ich nur verwackelte Fotos machte. Da klopfte mir mein Vater auf die Schulter und sagte: Du hast ja jetzt Zeit zu üben.“ Ich verstand gar nichts, und mein Vater dafür, dass er wohl deutlicher werden musste. „Das ist deine Kamera. Du wolltest doch vernünftige Fotos von Cabo machen.“

Er hatte mich verarscht. Von Anfang an. Und ich habe nichts gemerkt. Wie auch, wenn man beim Kamerakauf dabei ist und mitbestimmen durfte, was die neue Kamera alles haben und können sollte. ;-)

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3. Weihnachten bei den Hoppenstedts ist wie „Dinner for one“ an Silvester 

Meine Eltern und ich haben im Laufe der Jahre Rituale etabliert. Dazu gehört es, am 24. Dezember mit Cabo einen ausgedehnten Spaziergang zu machen. Nachmittags ist es Pflicht die ein oder andere Partie Kniffel zu spielen. Mein Vater nimmt das sehr ernst, und ich lasse ihn immer gewinnen. ;-) Meistens geht unser Würfel-Battle unentschieden aus. Eine gute Vorlage, um entspannt Loriots „Weihnachten bei den Hoppenstedts“ zu gucken. 

Der Klassiker von 1978 ist unser „Dinner for one“. Es gibt keinen Heiligabend, an dem wir nicht Opa Hoppenstedt beim Einkaufen des Atomkraftwerks für Enkel Dickie zusehen („Ist Ihr Enkelkind ein Junge oder ein Mädchen? Das weiß ich doch nicht! Na, hat es ein Zipfelchen oder nicht?). Oder Mama Hoppenstedt dabei beobachten, wie sie ihren Saugblaser der Firma Heinzelmann ausprobiert und mit Papa Hoppenstedt mitleiden, der bereits die zehnte Krawatte auspackt. Und wenn das Atomkraftwerk puff macht und ein Loch in den Hoppenstedt’schen Wohnungsboden reißt und Opa schließlich dort hineinfällt, ist es Zeit für uns, das Weihnachtsessen vorzubereiten.

4. Cabo bekommt jedes Weihnachten das gleiche Geschenk

Unser Weihnachtsessen besteht jedes Jahr aus rheinischem Kartoffelsalat mit Würstchen. Meine Muddi soll an Heiligabend so wenig Arbeit wie möglich mit der Essensvorbereitung haben. Darum haben wir uns auf diesen Klassiker geeinigt. Netter Nebeneffekt: Cabo staubt jedes Jahr ein Würstchen ab, das gleichzeitig sein „Weihnachtsgeschenk“ ist. Ich hab’s nicht so mit dem Beschenken des Hundes mit Spielzeug oder Halsbändern. Weder an Weihnachten noch zum Geburtstag. Ich habe viel mehr Spaß daran, wenn er erwartungsvoll vor mir sitzt und auf sein Würstchen wartet. Damit mache ich ihm die größte Freude. 

5. Bei den Brangenbergs gibt’s vor Heiligabend Bescherung

Während es an Heiligabend Kartoffelsalat mit Würstchen gibt, wird es vorher mit dem Rest der Familie, der nur noch aus meiner Großtante und meiner Großcousine nebst Ehemann besteht, feudal. Weil wir uns über die Feststage immer ins Allgäu verabschieden, hat sich ein vorgeschobenes Weihnachtsessen an einer der Adventswochenenden mit der Familie eingebürgert. Dann gibt’s die selbstgemachte Weihnachtsgans vom befreundeten Bauernhof im Bergischen, die sechs Stunden im Ofen brutzelt, die handgemachten Klöße, den Rotkohl sowie die leckere Soße mit den köstlichen Maronen darin. Die Familie kommt natürlich nie ohne Geschenke, sodass wir schon vor Heiligabend Bescherung haben.

So, nun aber genug der Brangenberg’schen weihnachtlichen Gepflogenheiten. Jetzt ist es an der Zeit euch ein schönes und glückliches Weihnachtsfest mit euren Vierbeinern zu wünschen. Lasst es euch gutgehen, ob mit Kartoffelsalat, Putenbraten, Schnitzel, Fisch, Auflauf oder was sonst bei euch Tradition ist. Allen, die an Weihnachten arbeiten, wünsche ich einen ruhigen und entspannten Dienst und vor allem nette Kunden!

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5 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Liebe Silvana

    ein Rückblick in die Weihnachtsaktivitäten der vielen vergangenen Jahrzehnte wäre ein Buch geworden, meine Güte welch eine Idee ;-) Ich wünsche Dir auf jeden Fall ein wunderschönes Weihnachtsfest mit allem Drum und Dran und grüße Cabo von Spike

    Wir lesen uns…
    Liebe Grüße
    Elke

  • Das war eine sehr schöne Zusammenfassung der wichtigsten Weihnachstfakten. Ich merkte beim Lesen, dass jeder so seine ganz besonderen Gebräuche und Traditionen hat, die Weihnachten dann doch so besonders machen.

    Fröhliche Weihnachten wünscht
    Sabine mit Socke

  • Liebe Silvana,

    das klingt nach wunderbar entspannten Weihnachten. Rituale schleichen sich ja oft ganz unbemerkt ein. Du hast in deinem Artikel so schön diese kleinen immer wiederkehrenden und alle glücklich machenden Details beschrieben. Da wird einem richtig warm ums Herz. Aber dass Familienrituale für Aussenstehende auch etwas skurril anmuten können, hat Loriot einfach großartig dargestellt ?

    Dir und deiner Familie noch schöne Feiertage! Viele Grüße von Andrea

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