Kalte Schnauze – Hundeblog

Der Winter macht einen auf Frühling und verschont selbst das Allgäu nicht vor seinen fragwürdigen Launen. Das bedeutet, dass fast alle Wanderwege durch den geschmolzenen Schnee von einer dicken Eisschicht überzogen sind und es für mich als Flachlandtiroler schwierig macht,  darauf zu laufen. Trotzdem haben Cabo, meine Entourage und ich eine schöne Strecke gefunden, auf der es sich prima wandern ließ. Unser Ziel: Die Burgruine Falkenstein in Pfronten.

Das geplante Schloss von König Ludwig II.

1267 Meter über dem Meeresspiegel liegt die Ruine, deren Charme bereits König Ludwig II. 1883 erlegen war. Er plante an dieser Stelle nach dem Vorbild von Schloss Neuschwanstein, eine weitere Märchenburg  zu errichten. Doch wer die Geschichte des Bayernkönigs kennt, der weiß, dass der gute Ludwig drei Jahre später im Starnberger See ertrunken ist. Das Schloss bliebt sein Traum, denn bis zu seinem Tod wurden lediglich eine Zufahrtsstraße sowie eine Wasserleitung fertiggestellt.

Ein toller Blick auf den Hopfen- und Forggensee

Eine Zufahrtsstraße zur Ruine gibt es auch heute noch. Und genau diese asphaltierte Straße haben wir für unseren kleinen Ausflug ausgewählt. Zwar führen mehrere Wanderwege und Bergpfade zur Ruine hoch, doch im Winter erfordern diese bei Eisglätte enorme Trittsicherheit. Und da ich meinen Urlaub noch genießen wollte, entschied ich mich für die lahme, aber dafür sichere Zufahrtsstraße. Wir mussten zwar ein paar Autos in Kauf nehmen, die zum Burghotel wollten, das unterhalb der Ruine liegt, aber die haben nicht weiter gestört. Der tolle Ausblick, den wir auf dem Weg zum Burghotel genossen haben, war dafür unschlagbar.

Unter dem Burgfels liegt die Mariengrotte

Nach etwas mehr als einer Stunde Anstieg machten wir noch kurz einen Abstecher zur Mariengrotte, die sich direkt unterhalb des Burgfelsen befindet. Allein der schmale Weg, der zur dem imposanten Steilhang führt ist atemberaubend. Links das Vilser Tal und der unfassbar schöne Alpenpanorama und rechts der Steilhang, der mir das Gefühl gab, winzig wie eine Ameise zu sein. Wer bis hier  gekommen ist, muss unbedingt dort eine Weile die Natur auf sich wirken lassen. Ich für meinen Teil konnte nachvollziehen, warum König Ludwig II. unbedingt ein Märchenschloss auf diesen Fels erbauen wollte. Diesen Ausblick hätte auch ich gerne morgens nach dem Aufstehen genossen.

Das Burghotel Falkenstein lädt zum Essen und Verweilen ein

Von der Mariengrotte geht rechts eine ziemlich steile Treppe zum Burghotel Falkenstein ab. Es braucht etwas Puste, um dort hochzukommen, ist aber für jeden halbwegs fitten Wanderer machbar. Oben am Hotel angekommen, hatten wir einen super Blick auf die Zugspitze, den Säuling und den Breitenberg. Und weil wir so stramm bergauf gewandert waren, gab’s für uns eine Auszeit im Burghotel. Hier werden regionale Gerichte angeboten, die allerdings mit einem etwas feineren Touch zubereitet werden. Zumindest sahen meine Käsespätzle und die Brotzeit meiner Entourage nicht ganz so urig und deftig aus, wie wir es sonst von Alpen gewohnt sind. Lecker war’s trotzdem. Besonders bemerkenswert war die Bedienung: Unglaublich freundlich, dabei überhaupt nicht aufgesetzt und auf jede Frage zum Essen, zum Hotel oder zur Ruine hatte sie eine Antwort.

Apropos Ruine. Da war doch noch was. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nach dem leckeren Essen mit vollem Bauch nicht mehr den steilen, wenn auch kurzen Anstieg vom Hotel zur Burgruine gegangen bin. Im Marketing würde man nun sagen „Ziel verfehlt“, für mich jedoch ein Grund, noch mal wiederzukommen, wenn die Wege nicht mehr vereist sind. Dann wird auch der Bergpfad genommen und nicht die Zufahrtsstraße. Und ganz eventuell mache ich daraus eine Tagestour und laufe von der Ruine zur Salober Alpe bis hin zum Alatsee.

4 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Guten morgen ,
    habe soeben den Blog gelesen .Und noch ein Tipp fürs nächste mal wir machen mit unseren 2 Hunden schon mehrere Jahre Urlaub auf der Schlossanger Alp die liegt genau unterhab vom Falkenstein und ist eine Reise wer. Wohlfühlen pur!
    Die Wanderung zur Salober Alp ist wunderschön geht unterhalb vom Falkenstein weg und führt über den Grat mit toller Aussicht .

    • Klasse! Danke für den tollen Tipp. Dann werde ich die Wanderung auf jeden Fall mit Cabo machen, wenn ich wieder im Allgäu bin.
      Die Schlossanger Alpe werde ich mir dann auch mal genauer ansehen. Sie gehört ja zum Burghotel Falkenstein und wird von einer Familie geführt, wenn ich das richtig verstanden habe. Cabo und ich wohnen immer in Hopfen am See im Ferienhaus Traumblick.

  • War mal wieder ein gelungener Tag, Ist immer schön solche Stunden mit deinem Text und den tollen Fotos Revue passieren zu lassen. Deine Motivwahl finde ich klasse!!

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