Kalte Schnauze – Hundeblog

Der Fluch des Schloss Neuschwansteins

Ihr erinnert euch doch sicherlich noch an die Geschichte “Kalte Schnauze allein unter Asiaten”. Damals im Februar hatten Cabo und ich mit ein paar Unwegbarkeiten zu kämpfen, um an schöne Bilder vom Schloss Neuschwanstein zu kommen. Denn aufgrund des Schnees waren alle Wanderwege zur Marienbrücke, von der man eine herrliche Sicht auf das Cinderellaschloss hat, gesperrt. Doch wie heißt es so schön: Neues Spiel neues Glück!

Aus diesem Grund habe ich mich wieder mit meinem vierbeinigen Freund Cabo, und dieses Mal auch mit meinen Eltern, auf den Weg zur Marienbrücke gemacht. In “Hogau” – wie die Einheimischen den Ort Hohenschwangau nennen – angekommen, warteten die Touristenmassen schon wieder gierig darauf am Ticket-Center eine Karte für den Einlass ins Schloss zu ergattern. Auch die Pferdekutschen fuhren gewohnt im 10 Minutentakt begeisterte Menschen aus aller Welt den steilen Fußweg zum König-Ludwig-Schloss hinauf.

Unbeeindruckt ob dieser Szenerie bahnten wir uns unseren Weg zur Marienbrücke. Wie ich mir schon im Februar gedacht hatte, war der steile Wanderweg abseits des geteerten Wegs nichts für die Flipflop und Ballerina tragenden Touristenfüße, sodass wir einen ruhigen Aufstieg hatten. Die wenigen Leute, die uns absteigend entgegen kamen, zollten uns ihren Respekt für unsere Sportlichkeit. Na ja, man tut was man kann.

Nach unserem 40-minütigen Aufstieg kamen wir dann endlich an der Marienbrücke an und damit war die Ruhe dann auch vorbei. Denn hier knubbelten sich wieder die Heerscharen aller Nationalitäten, um einen Schnappschuss des Schloss Neuwansteins mit nach Hause bringen zu können. Verständlich, denn das war ja schließlich auch mein Ziel.

Der Schwindelt mit der Schwindelfreiheit

Was ich allerdings bei meiner Mission nicht bedacht hatte war, dass die gute Marienbrücke in neunzig Metern Höhe über dem Pöllatfall hängt und vom Fotografen absolute Schwindelfreiheit erfordert. Öööhm… Nach einem Schritt auf die Brücke war mir klar, dass das ein hoffnungsloses Unterfangen mit mir wird. Mit schlotternden Knien bin ich dann den einen Schritt von der Brücke zurück gekrochen. Was für ein Ärger! Jetzt war ich schon mal mit Cabo da oben und meine Höhenangst machte mir einen Strich durch die Rechnung. Zum Glück fasste mein Vater sich ein Herz und ist mit meiner Kamera todesmutig auf die Brücke gegangen und hat für mich meine Schlossaufnahmen gemacht.

Doch irgendwie sollte ich weiterhin vom Pech verfolgt bleiben. Denn als mein Vater, stolz wie Oskar, von der Brücke zurück kam und ich vollkommen ungeduldig auf die Ergebnisse wartete, wurde ich bitter enttäuscht. Das Schloss passte nicht komplett auf das Bild. Zumindest nicht so, wie ich es mir ausgemalt hatte. Nachdem ich zuerst an den fotografischen Fähigkeiten meines Vaters zweifelte, wurde mir schnell bewusst, dass ich nicht das richtige Objektiv auf der Kamera hatte. Das 70-200er war einfach die falsche Wahl. Zu allem Überfluss hatte ich mich am Morgen noch dagegen entschieden, das 18-135er zusätzlich in den Rucksack zu packen. Da stand ich nun ich dummer Thor… Total enttäuscht und entsetzt über meine eigene Dummheit traten wir gemeinsam den Rückweg an.

Ich habe versucht das Beste aus der Situation zu machen und Motive gewählt, die mit dem Tele machbar waren. Trotz des Fluchs des Schloss Neuschwansteins blieb Cabo immer cool an meiner Seite und hat mich schnell meinen Ärger vergessen lassen. Dass er wenige Zeit später mein Hundehalterherz vor Stolz höher schlagen ließ, erzähle ich euch dann in der nächsten Geschichte.

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