Kalte Schnauze – Hundeblog

Camping? Ich mag es!

Juhuuuu, wir waren wieder campen! Ein ganzes Wochenende lang. Natürlich stilecht mit Hunden, Zelt, Womo und Anhänger. Und ich konnte endlich mal wieder mein gutes, altes Rock-am-Ring-1997-Aldi-Zelt aus der Versenkung holen. Unser Ziel war dieses Mal Belgien. Genauer gesagt Malmedy-Beverce. Typisch für Ende Juni war das Wetter unbeständig, kalt und regnerisch. Alter Schwede, keiner von uns hatte mit diesen Sturzbächen gerechnet, die da in der Nacht von Freitag auf Samstag vom Himmel kamen. Ich am allerwenigsten.

Also ging ich mit Cabo trockenen Fußes gegen 22 Uhr in mein Discounter-Iglu-Zelt von 1995, um zu schlafen. Es dauerte nicht lang, da setzte auch schon der Regen ein. Cool, dachte ich so bei mir. Total romantisch, und wie damals mit 15. Nach zwei Stunden lag ich noch immer im Halbschlaf. Der Regen trommelte mittlerweile unerbittlich gegen meine dünne Zeltwand. Idyllisch war das nicht mehr. Doch irgendwie fand ich zurück in einen unruhigen Schlaf.

Das Kult-Zelt aus den 90er war undicht

RUMS! Vorbei war die Nacht um 3 Uhr. Etwas verschlafen konnte ich das laute Geräusch draußen vor meinem Zelt nicht einordnen. Eine Taschenlampe leuchtete auf und ein Schwall Wasser wurde von irgendwoher herunter gekippt. Nun schaltete auch ich meine kleine Grubenleuchte an. Mein erster Blick ging zu Cabo. Der lag zitternd neben mir und war total nass am Rücken. Ein vorsichtiger Blick an meine Zeltwand bestätigte mir, was mein Verstand nicht wahrhaben wollte: Mein Kult-Zelt war undicht. Aber so was von. Überall rann das Wasser die Wände runter und von der Mitte tropfte es regelmäßig auf meinen kleinen spanischen Zitteraal. Vor meinem Zelt war noch immer Bewegung.

Also krabbelte ich raus aus meiner Zelt-Pool-Landschaft, um nachzusehen, was diesen Rums verursacht hatte. Es war Olli. Viel mehr die Markise von Ollis und Claudias Wohnwagen. Die hatte, trotz fachmännischer Ausrichtung, den Regenmassen nicht Stand gehalten. Als Olli in mein bedröppeltes Gesicht sah, wusste auch er, dass etwas mit dem Camping-Neuling nicht stimmte. „Olli, ich saufe ab in meinem coolen Rock-am-Ring-Zelt“, sagte ich und buxierte Cabo in mein trockenes Auto. Zum Glück hatte Olli Mitleid mit mir und bot mir Unterschlupf in seinem Hightech-Pop-up-Zelt für erfahrene Camper an. Im strömendem Regen versuchte ich also, aus meiner Nasszelle zu retten, was noch zu retten war.

Mein drittes Camping-Erlebnis: eine harte Probe

Mittlerweile hatte ich Zuschauer bekommen. So krochen auch Claudia, Birgit und Stephan aus ihren warmen und vor allem trockenen Betten hervor und schauten mir dabei zu, wie ich mit einer Stirnleuchte auf dem Kopf durch die durchregnete Nacht hüpfte, um mein Hab und Gut zu retten. Als ich dann völlig durchnässt mein altes, grün-pinkes Zelt geräumt hatte, stieß ich zu meinen Freunden, die sich in der Zwischenzeit ein Bierchen aufgemacht hatten, um das nächtliche Treiben im Trockenen zu beobachten. Immerhin lachten sie mich nicht aus, sondern bedachten mich mit mitleidigen Blicken.

Mein drittes Camping-Erlebnis, und schon wieder wurde ich auf eine harte Probe gestellt. Um halb vier ging es dann zurück ins Bett. Etwas klamm war’s in meinem Schlafsack. Doch schließlich schlief ich mit einem Handtuch um meinem nassen Kopf gewickelt ein. Und als ich so weg schlummerte, dachte ich bei mir: „Ich mag Camping. Wirklich!“

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