Der ein oder andere kennt sicherlich Harry Potters Tarnumhang, mit dem er sich ungesehen von A nach B bewegen kann. Solch ein Umhang mag in der Zauberwelt beim Kampf gegen “Ihr-wisst-schon-wen” ganz praktisch sein, aber nicht in der realen Welt. Und vor allem dann nicht, wenn ich mit Cabo spazieren gehe. Nicht dass ich mir den Umhang freiwillig zugelegt hätte. Er hat einfach Besitz von mir ergriffen. Denn anders kann ich mir das rüde und ignorante Verhalten vieler Mitmenschen, die ich auf meinen Hunderunden treffe, nicht erklären. Damit meine ich jene Leute, die glauben, Straßen und Wege für sich alleine gepachtet zu haben.
Gegenseitige Rücksichtnahme? Fehlanzeige!
Warum sollte eine Gruppe von drei bis vier Menschen zu Fuß oder Fahrrad auch einer einzelnen Spaziergängerin mit Hund Platz machen? Die kann mal schön aus dem Weg gehen und sich in den Dreck am Straßenrand verpissen. Das schlechte Wetter und das Führen eines Hundes kann ich für dieses Verhalten nicht verantwortlich machen, denn solche Vorfälle passieren mir auch bei Sonnenschein und ohne Cabo. Schon als kleines Kind bin ich regelmäßig in der Stadt von Fußgängern umgerannt worden.
Jetzt trage ich schon immer eine signalrote Regenjacke – übersehen kann man mich demnach nicht. Ich rufe meinen Hund stets zu mir ran, wenn mir jemand entgegen kommt und lasse ihn nicht einfach machen, was er will.
Doch woran liegt es, dass ich über den Haufen gerannt werde? Den Tarnumhang von Harry Potter gibt es unter den “Muggeln” nicht. Gut, mit einer Größe von 168 cm falle ich jetzt nicht besonders auf, aber mich deswegen geflissentlich übersehen?!
Darum liebe Mitmenschen da draußen:
Ein wenig Rücksichtnahme hat noch niemandem geschadet. Also demnächst einfach mal die spannenden Klatsch- und Tratschgespräche über den Lieblingsfußballclub, die van der Vaarts und Wulffs dieser Welt für einen kurzen Moment unterbrechen, aus einer Vierer- eine Zweierreihe machen, und ich bin glücklich. Das kann doch wohl nicht so schwer sein!? In diesem Sinne: Ein frohes neues Jahr!