Schreiben, um zu reflektieren

Hoppala! Was ist denn jetzt los? Ich sitze vor meinem Laptop, meine Gedanken kreisen, während ich nach mehr als 2 Jahren einen neuen Blogbeitrag tippe. Es fühlt sich komisch an. Irgendwas in mir wollte, dass ich mich an den Schreibtisch setze und schreibe.

Ja, dieses Schreiben war über viele Jahre mein Hobby und ist schließlich zu meinem Beruf geworden. Dieser Blog hier hat meinen beruflichen Weg geebnet. Schon verrückt. Und auf einmal war Schreiben nur noch Arbeit. Der Blog wurde mir zu viel. Er hat mich belastet. Die letzten Beiträge waren für mich eher Pflicht als Spaß. Und so stellte ich ihn hinten an.

Warum also sitze ich hier wieder und schreibe einen neuen Beitrag?

Weil mir das Schreiben fehlt. Schreiben als Hobby. Schreiben, um mich zu reflektieren. Schreiben, um meine Gedanken zu sortieren. Um Erinnerungen festzuhalten. Um Dinge loszulassen, damit mein Kopf wieder Platz hat.

Ich war immer gut darin, meine Gedanken in Worten festzuhalten. Aufschreiben, was ich denke, was ich empfinde, was ich erlebt habe. Es hat mir immer geholfen, mich zu sortieren.

Vielleicht genau der richtige Tag, um wieder anzufangen

Vielleicht ist der 31.12.23 genau der richtige Tag, um ein liebgewonnenes, aber vernachlässigtes Hobby wieder aufzunehmen. Vielleicht ist es auch genau der richtige Tag, um aufzuschreiben, was Javi und ich in 2023 zusammen erlebt haben. Ihr wisst schon: Erinnerungen festhalten und so.

Spontan würde ich über 2023 sagen, dass es durchwachsen war

Aufs Wetter bezogen ist das nicht mal gelogen. Denn es hat sehr viel geregnet. Auf emotionaler Ebene war es auch ein Auf und Ab. Ich habe Freunde gehen lassen, weil sie mir nicht mehr gutgetan haben. Ich habe innerlich viel mit mir gerungen, weil ich kein entscheidungsfreudiger Mensch bin und mir oft selbst im Weg stehe.

Durchwachsen bedeutet aber keinesfalls, dass alles schlecht war

Und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, war da auch verdammt viel Gutes in 2023. Ich habe alte Kontakte aus der Schulzeit wieder aufleben lassen bzw. gepflegt. Diese Treffen tun mir so gut, weil sie mich aus dem Trott holen, andere Themen auf den Tisch bringen und für angenehme Abwechslung sorgen.

Mit meinen Eltern habe ich zwischendurch immer wieder die Zeit genossen, die ich als sehr wertvoll empfunden habe – und teilweise haben wir auch Einzelzeit miteinander verbracht. So ging’s mit der Muddi im Januar zu Martin Rütter und mit dem Deeedy im Mai zu Johann König.

Javi und ich waren viel mit Mr. Weinsberg unterwegs

Wir haben einen ganz wundervollen Ort für uns entdeckt, der nur wenige Kilometer von zuhause entfernt ist. Ein kleiner Zufluchtsort zum Runterkommen und Akkus Aufladen.

Wir haben den Naturpark Saar-Hunsrück im Saarland wieder besucht und den Nationalpark Hunsrück-Hochwald im Edelsteinland für uns entdeckt. Ich muss sagen, dass ich die Natur und die Wanderwege dort sehr in mein Herz geschlossen habe.

Natürlich ging es auch einmal an die See, um uns den Wind ordentlich um die Nase wehen zu lassen. Und ganz eventuell, um auch viel Regen von oben abzubekommen …

Zuhause haben wir neue Gassirunden erschlossen, und ein schönes Ausflugslokal für uns entdeckt. Begleitet wurden wir dabei immer von unseren Freunden, für die ich dankbar bin. Und so hat Javi auch viele Spaziergänge mit seinen Hundekumpels unternommen.

Letzten Endes waren Javi und ich wirklich viel unterwegs. Das wäre natürlich alles nicht möglich gewesen, wenn es dem Hundekind nicht so gut gegangen wäre. So haben wir Mitte des Jahres bei unserem regelmäßigen Check-up beim Tierarzt ganz tolle Blutwerte als Bestätigung bekommen. Sein Leishmaniose-Titer ist negativ, die Eiweißelektrophorese ist entsprechend gut ausgefallen und die Nierenwerte sind ebenfalls top. Zum Jahresende haben wir all das nochmals überprüfen lassen und ich kann wirklich zufrieden mit den Werten sein.

Und anscheinend macht Javis Hüfte den ganzen Spaß noch immer gut mit. *dreimalaufholzgeklopft*
Ich habe zwar Javis Bewegungskurs bei unserer Physiotherapeutin aus zeitlichen Gründen ab Mitte des Jahres abgesagt, aber wir zwei bleiben trotzdem weiterhin am Ball, um Muskelaufbau und Beweglichkeit zu fördern.

Übrigens ist der kleine große Chaotibär jetzt 5 Jahre an meiner Seite. Javi ist ein toller Begleiter geworden, der trotz seiner Special Effects im Alltag unkompliziert mitläuft. Das ist etwas, das ich mir viel öfter in Erinnerung rufen sollte.

Unser 2023 kommt vielleicht nicht an 2022 mit Frankreich- und Ostseeurlaub, Stand-Up-Paddling und ersten „Geh“-Versuchen im Zughundesport heran. Aber in Summe war es alles andere als durchwachsen.

Und da ist es wieder: Dieses angenehme Gefühl nach dem Schreiben. Ohne meine Gedanken hier sortiert zu haben, hätte ich 2023 abgeschrieben und mit einem schlechten Gefühl gehen lassen. Mal schauen, was 2024 für uns bereithält und ob das Hobby Schreiben wieder mehr Platz darin findet …