Kalte Schnauze – Hundeblog

Von Hunden am Strand, Riesenburgern und Schlager

Nach langer Abstinenz war ich mal wieder am schönen Nordseestrand in der Nähe von Renesse. Mit im Gepäck hatte ich jede Menge Knabberzeug, meine Kameras und natürlich Cabo. Nachdem ich meinen ersten Campingeinsatz bravourös gemeistert hatte, nahm ich erneut die Herausforderung an, mit meinen Hundefreunden den „Strandloper“ in Scharendijke unsicher zu machen. Für alle Fälle bin ich dieses Mal mit meinem roten Flitzer angereist. Denn laut Loriot weiß man ja nie, wen man beim Camping so kennenlernt. Ich fühlte mich gut und für den Ernstfall gewappnet. Die Campingdusche würde mich nicht mehr aufs Kreuz legen, dafür aber ein Pop-up Zelt. Doch das wusste ich zu den Zeitpunkt noch nicht.

Bei schönstem Nordseewetter richteten wir uns unserer Campingparzelle häuslich ein

Und was macht der Camper, wenn er Hunger hat? Richtig. Erstmal ein kleines Stück am Strand spazieren gehen, dann ein großes Stück Kuchen in der nächstbesten Strandbude essen, um dann zum Campingplatz zurückzukehren und den Grill anzuschmeißen. Es gab Burger – Riesenburger. Weil die so riesig waren, hatten auch nur vier Stück Platz auf dem Gasgrill. Ja, ja. Der Camper grillt mit Gas. Hat er schließlich immer mit an Bord. Die einen mehr, die anderen weniger. Und so ließen wir uns in Etappen das amerikanische Hüftgold schmecken. Lecker, lecker! Meine erste Nacht verbrachte ich dann mit Cabo komfortabel im Wohnwagen.

Kleine Burger für den kleinen Hunger.

Große Burger für den kleinen Hunger.

Das Duschen am nächsten Morgen konnte mich dann nicht mehr schocken. Lässig habe ich meine Duschmünze in den Automaten fallen lassen, um ganze vier Minuten heiß zu duschen. Mehr braucht der Camper nicht, um sauber zu werden. Und schon wieder schien die Sonne, sodass wir gemütlich draußen frühstücken konnten. Mit 8 Zweibeinern und 9 Vierbeinern ging es dann ab an den Damm zum Strandspaziergang. Bei Chocomel, Koffie verkeerd und Latte Macchiato machten wir es uns an einer Strandbude gemütlich.

Pause, endlich.

Pause, endlich.

Wieder am Damm angekommen warteten die Nachzügler auf uns

Von da an ging es mit 11 Zweibeinern und 11 Vierbeinern weiter. Wobei weiter nicht heißt, dass wir uns an diesem Tag noch großartig bewegt hätten. Der Grill war mit an Bord, Fleisch und Getränke ebenso, und so machten wir’s uns am Strand bis zum Sonnenuntergang gemütlich.

Am Abend, zurück am Campingplatz, suchte ich schließlich die Herausforderung. Wohnwagen kann jeder. Jetzt ist der Bulli dran. Ja, es ist da oben auf dem Wagen wie in einem Zelt. Aber Plümmo und Mumienschlafsack sollten mich warm genug halten. Übrigens: Der Schlafsack heißt nicht deshalb so, weil ich darin schlafe (danke Olli!). Mit drei Hunden an Bord, die alle Sitze des Bullis beschlagnahmten, fühlte ich mich wohl.

Den nächsten Tag verbrachten wir ähnlich, nur mit wesentlich mehr Wind. Grillen am Damm: unmöglich. Selbst auf unserer Campingparzelle herrschte ein eisiger Wind. Zum Glück hatten meine Freunde sich ein Pop-up Zelt – quasi einen Wintergarten für Wohnmobile – angeschafft. Und im Nu waren die Zelte gepoppt und mussten nur noch mit Heringen im Boden verankert werden. Ich fühlte mich so gut, so sicher und so Camping-like, das ich übermütig wurde. Oder lag es doch daran, dass ich seit zwei Stunden nichts Fettiges oder Ungesundes mehr gegessen hatte!?

Rechts das böse Pop-up Zelt.

Rechts das böse Pop-up Zelt.

Auf jeden Fall wurde mir das Pop-up Zelt zum Verhängnis. Denn als ich elegant aus dem Platzwunder heraussteigen wollte, verhedderten sich meine Beine am Ausstieg, sodass ich langsam wie eine Mumie aus dem Zelt gepurzelt bin. Die Hunde fanden es toll, auf mir herumzutrampeln, und meine Freunde hatten auch ihren Spaß und ich am nächsten Tag Muskelkater. Autsch!

So ist es wohl auch meinem Sturz zu verdanken, dass ich später am Abend sowohl ein schweres Bilderrätsel als auch den Klassiker „Und es war Sommer“ von Peter Maffay erst mit Stefan Raabs Song verwechselte und dann auch noch den Text etwas durcheinanderbrachte. Ich war 17 und er 36 *sing*. OMG! So war es dann auch besser, die dritte Nacht mit drei Hunden und meiner Mumie im Bulli zu verbringen. Schlafen wie im Zelt kann echt herrlich sein.

Und so ging ein verlängertes Wochenende mit 11 Zweibeinern und 9 Vierbeinern viel zu schnell zu Ende. Es bleiben ein paar schöne Eindrücke …

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