Kalte Schnauze – Hundeblog

Wenn es klick macht

Mit meiner Oma habe ich früher immer Teekesselchen gespielt. Ich habe es geliebt, mit ihr nach Wörtern zu suchen, die mehrere Bedeutungen haben. Für mich waren diese Teekesselchen kleine Schätze, die ich als Kind als sehr wertvoll empfunden habe.

Warum erzähle ich euch das?

Weil dieser Blogbeitrag ebenfalls ein Teekesselchen ist. Es hat klick gemacht. Sowohl bei Javi als auch bei mir. Anfang des Jahres stand das Hundekind bei Jutta Stegers vor der Kamera. Ich habe bei Alexander Schillack ein Fotoshooting gewonnen. Moment. Das klingt alles sehr durcheinander.

Seit ungefähr einem halben Jahr verfolge ich auf Patreon, einer Social-Payment-Service-Plattform, wie Verhaltensberater Alexander Schillack mit Mensch-Hund-Teams trainiert. Die Videos, die er dort von seinen Kunden-Trainings für kleines Geld zeigt, sind für mich unglaublich lehrreich. Sowohl was die hündische als auch die Mensch-Hund Kommunikation betrifft. Alex arbeitet mit einer Art Ampelsystem. Wer sich ein wenig in der Hundetrainer-Szene auskennt, dem wird das nicht unbekannt sein. Ganz, ganz vereinfacht gesagt: Der Hund lernt, angeleitet durch seinen Menschen, durch Versuch und Irrtum auf die richtige Lösung zu kommen.

Weil ich mit Javi nach wie vor Probleme mit der Leinenführigkeit hatte und Rat brauchte, habe ich bei Alex (Instagram @alex_hundecoach) ein Coaching gebucht. Währenddessen verloste er auf Patreon ein Hundefotoshooting, wenn er 300 Patrons (Unterstützer) erreicht hat. Wie es der Zufall wollte, bin ich unter den 300 für das Fotoshooting ausgelost worden.

Das war das i-Tüpfelchen zu unserem Coaching bei Alex in Wuppertal. Knapp zwei Stunden hat er sich für Javi und mich Zeit genommen – und mir gezeigt, wie ich Javi so korrigiere, dass es in seinem Hundehirn auch ankommt und Wirkung zeigt.

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Seit unserem Besuch bei Alex hat es auch in meinem Kopf klick gemacht

Und ich musste mir eingestehen, dass ich – trotz aller guten Vorsätze – in die „Der-arme-Tierschutzhund-Falle“ getappt bin. Viele von euch wissen, dass unser Start sehr holprig war. Cabo war erst vier Wochen tot und ich voller Trauer, als Javi bei mir eingezogen ist. Hinzu kamen Javis gesundheitliche Probleme, die unverhofft Stück für Stück auf mich einprasselten. Erst die HD, dann die Leishmaniose.

Foto: Jutta Stegers Fotografie

So habe ich mich das erste Jahr mehr um seine Gesundheit gekümmert als um seine Erziehung. Ich habe ihn schlicht in Watte gepackt und dabei vollkommen verdrängt, wie wichtig es ist, ihm Grenzen zu setzen, damit er mir vertrauen und zur Ruhe kommen kann. Nun ja. Wie heißt es so schön: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

Mit diesem Wissen und neuer Motivation durch Alex’ Coaching vereinbarte ich bei Jutta Stegers einen Termin für ein Fotoshooting. Als ich zu Jutta fuhr, hatte ich keinerlei Erwartungen an Javi. Entweder klappte es mit ihm vor der Kamera oder nicht.

Foto: Jutta Stegers Fotografie

Javi war ein Vollprofi vor der Kamera. Konzentriert, aufmerksam und arbeitswillig. Selbst Jutta, die Javi von Anfang an kennt und weiß, was er für ein nervöses Hemd mit 180 Volt im Hintern ist, war angenehm überrascht. Er hat einfach super gut mitgemacht vor der Kamera. Im Nu hatten wir die Fotos auf der Speicherkarte – und ich die Qual der Wahl.

Und wieder machte es klick bei mir

Javi hat mir an diesem Nachmittag gezeigt, was er trotz unserer Startschwierigkeiten schon alles gelernt hat. Wie schön wir miteinander arbeiten und wie sehr ich ihn nach wie vor unterschätze oder ihm nicht zutraue.

Nun heißt es, auf diesen Erkenntnissen aufzubauen, sie an schlechten Tagen wie einen Schatz hervorzuholen, Gelerntes konsequent umzusetzen und unseren Weg weiterzugehen. Auf das es noch ganz oft klick macht!

Foto: Jutta Stegers Fotografie

5 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Ich freue mich für euch, dass ihr die Möglichkeit auf ein Fotoshooting hattet. Das ist ja immer was ganz besonderes 🙂 Und auch, das Alex euch so enorm helfen konnte. Ich bin auch einer seiner Unterstützerinnen und lerne auch immer noch was dazu 🙂

    Übrigens finde ich, das der Javi meinem Inuki her sehr ähnlich ist. Zumindest die Ohren 😀

    Liebste Grüße
    Dani mit Inuki und Skadi

  • Hallo,
    erstmal ein Lob für die schönen Bilder. Richtig klasse!
    Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe auch einen Hund aus dem Tierschutz und einen „normalen“ Hund, beide habe ich als Junghunde bekommen, aber meinen kleinen Urmel (Tierschutz) habe ich wirklich auch in Watte gepackt. Er ist ein Dackelmischling und hat den besagten Dackelblick in Perfektion drauf. Da habe ich auch so einiges mehr durchgehen lassen, als bei meinem großen Milo. Aber wie es immer so ist. Hinterher ist man immer schlauer. Auch ich habe dazu gelernt und achte mehr auf meine Konsequenz, auch wenn manchmal noch der Dackelblick gewinnt. Ich bin auf dem Weg der Besserung. Dein Beitrag zeigt ja wunderbar wie wichtig eben eine Klare Führung ist und wir unseren Tieren damit eigentlich einen Gefallen tun.
    Beste Grüße
    Laura

  • Ein bildschöner Lieblingshund und wirklich wundervolle Fotos 😍 Ja, unsere Vierbeiner überraschen uns manchmal – da staunen einige Hundeeltern, zu was die Hunde vor der Kamera plötzlich fähig sind 😉

    Spannend zu lesen, dass viele mit einem Tierschutzhund anders umgehen. Wir sind seit etwa 2,5 Jahren selbst Hundeeltern – allerdings stammt Leia nicht aus dem Tierschutz. Aber irgendwo macht das menschlich gesehen Sinn, mit einem Hund aus dem Tierschutz anders umzugehen. Gerade, wenn dieser schon so viel Schlimmes erleben musste. Man möchte es ihnen dann ja so angenehm wie möglich machen. Schließlich sollen sie ihr Leben ab jetzt genießen dürfen.
    Doch wie man sieht und liest: ihr seid zu einem tollen Team zusammengewachsen 🤗

    Unsere Hunde sind enfach wundervolle Lehrmeister 🙌🏻

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